Die geheimnisvollen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, auch bekannt als die Rauhnächte, sind nicht nur eine Zeit der Besinnung, sondern auch ein Schauplatz zahlreicher abergläubischer Bräuche. In Deutschland und Österreich halten viele Menschen eine alte Tradition aufrecht, die besagt, dass man in dieser Zeit keine Wäsche aufhängen oder waschen soll. Dies hat seine Wurzeln in der Überzeugung, dass die Grenzen zwischen den Lebenden und den Geistern während dieser dunkelsten Nächte besonders verschwommen sind. Wie Heute.at berichtet, wird angenommen, dass Geister sich in der trocknenden Kleidung verfangen könnten, was als schlechtes Omen gilt, insbesondere bei weißen Bettlaken, die als Leichentuch missinterpretiert werden könnten.
Aberglauben und Traditionen
Historische Überlieferungen verbinden die Rauhnächte mit dem Glauben an eine dünne Trennwand zwischen der Welt der Lebenden und der Toten, wie HNA.de ausführlich beschreibt. Menschen glauben, dass während dieser Nächte das Böse versucht, in die Welt der Lebenden einzudringen. Um negative Einflüsse abzuwenden, meiden sie alltägliche Handlungen wie das Wäschewaschen. Der Brauchtumsforscher Manfred Becker-Huberti erklärt, dass Geister, die umherstreifen, möglicherweise Unheil bringen können, wenn sie in die Wäsche geraten. Daher wird geraten, sich während dieser Zeit besonders rituell zu verhalten.
Zusätzlich zu den Waschritualen gibt es auch weitere Bräuche. So sollten Frauen und Kinder nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr das Haus betreten, und zentrale Räume sollten ordentlich gehalten werden, um das Unheil fernzuhalten. Wenn man sich also an diese Traditionen halten möchte, bleibt nur die Möglichkeit, die Wäsche im Trockner zu lassen oder mit den Hausarbeiten bis nach dem 6. Januar zu warten. Auch für Nicht-Aberglaubige kann dies als Vorwand dienen, um unangenehme Hausarbeiten ein wenig aufzuschieben.
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