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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat eine alarmierende Studie zu Lebensmittelsiegeln veröffentlicht, die für viele Konsumenten von großer Bedeutung ist. Laut den Ergebnissen von Greenpeace sind über ein Viertel der 42 getesteten Gütezeichen für Lebensmittel nicht vertrauenswürdig. Melanie Ebner, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace, erläuterte, dass die Vielzahl von Siegeln zu Verwirrung beim Einkauf führt und Verbraucher echte, transparente Informationen benötigen, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Dieses Ergebnis geht einher mit einer Umfrage, die zeigt, dass 64 Prozent der Befragten Gütezeichen wichtig finden, jedoch über 60 Prozent Bedenken gegen Greenwashing haben. Diese Vorbehalte führen dazu, dass viele Menschen beim Lebensmitteleinkauf weniger auf Siegel achten, wie aus der Analyse hervorgeht.
Ergebnisse der Untersuchung
In der überarbeiteten Gütezeichenguide von Greenpeace wurden verschiedene Gütesiegel analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass einige Siegel wie das MSC-Siegel für Fisch und das RSPO-Siegel für Palmöl negative Auswirkungen auf Umweltziele haben können. Auf der anderen Seite gibt es vertrauenswürdige Gütezeichen wie Demeter und Bio Austria, die als Vorbild gelten. Greenpeace fordert daraufhin, dass die geplante EU-„Green Claims“-Richtlinie klarstellt, dass Unternehmen nur noch wissenschaftlich geprüfte Nachhaltigkeitsversprechen abgeben dürfen. Damit sollen Begriffe wie "nachhaltig" und "klimafreundlich" künftig nur noch verwendet werden können, wenn sie tatsächlich transparente Standards erfüllen, was aktuell noch verhandelt wird. Diese Initiative könnte helfen, das Vertrauen der Verbraucher in Lebensmittelgütezeichen zu stärken und Klarheit zu schaffen.
Die Analyse zeigt zudem, dass in Österreich jährlich 450.000 Tonnen Schweinefleisch produziert werden, wobei eine neue Untersuchung von Tierschutz Austria ebenfalls kritische Anmerkungen zu Fleischlabels macht. Hier spiegeln sich ähnliche Probleme wider, da 40 Prozent der Label keine Informationen zum Tierwohl enthalten, während lediglich 14 Prozent höhere Standards garantieren. Diese Problematiken verdeutlichen den dringenden Bedarf an reformierten Transparenzstandards in der Lebensmittelbranche, um eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen, wie auch die Experten von Greenpeace betonen.
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