Der EU-Abgeordnete Thomas Waitz hat angekündigt, sich als potenzieller Delegationsleiter der Grünen im EU-Parlament zur Verfügung zu stellen. In einem Interview mit dem ORF betonte er seine Erfahrung und Netzwerke, die er in diese Rolle einbringen würde. Waitz erklärte, dass er keinen persönlichen Vorzugsstimmenwahlkampf führen möchte, aber die Möglichkeit besteht, sowohl die Partei als auch eine Vorzugsstimme zu wählen.
Trotz seiner Bereitschaft, als Delegationsleiter zu fungieren, betonte Waitz seine Unterstützung für Spitzenkandidatin Lena Schilling. Er lobte ihre Engagement und bezeichnete die Zusammenarbeit mit ihr als „exzellent“. Er machte deutlich, dass die Entscheidung letztendlich beim Wähler liege und dass er den demokratischen Willen respektieren werde.
In Bezug auf die Kontroverse um private Äußerungen von Schilling vermied Waitz, ein Werturteil abzugeben. Er kritisierte jedoch selektive Berichterstattung über private Chats als Tabubruch und plädierte dafür, über wichtige Themen wie Europa und den Klimawandel zu sprechen. Waitz stellte fest, dass das Krisenmanagement der Grünen in der Vergangenheit nicht optimal war und dass Fehler passiert seien. Diese Fehler müssten als Lernmoment betrachtet werden, um in Zukunft besser agieren zu können.
Waitz schloss sich damit der Einschätzung früherer Grünen-Politiker an, darunter Ex-EU-Abgeordneter Johannes Voggenhuber, der die Kommunikation der Partei als unangemessen bezeichnete und betonte, dass die Krise um Schilling anders hätte gehandhabt werden müssen. Trotz interner Kritik an der Partei bekräftigte Waitz seine Unterstützung für die Grünen und zeigte sich bereit, Verantwortung als Delegationsleiter zu übernehmen.
