Großes Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen: Terroranschläge verhindert!
Großes Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen: Terroranschläge verhindert!
Deir Dibwan, Westjordanland, Palästina - Die Sicherheitslage im Westjordanland ist in den letzten Monaten extrem angespannt. Laut dem Inlandsgeheimdienst Shin Bet wurde ein umfangreiches Netzwerk der islamistischen Terrororganisation Hamas in Hebron zerschlagen. Dieses Netzwerk plante gezielte Anschläge in Israel sowie im Westjordanland. Bei den Ermittlungen wurden Schusswaffen, Handgranaten, große Mengen Munition und ein unterirdisches Waffenversteck sichergestellt. Verdächtige sollen Schießtrainings durchgeführt, Bomben gebaut und Informationen über israelische Ziele gesammelt haben. Ein festgenommener Mann war zuvor an einem Anschlag beteiligt, bei dem am 31. August 2010 vier Israelis getötet wurden. Weitere Tatverdächtige sollen Waffen für einen geplanten Anschlag bei Jerusalem im November 2023 geliefert haben.
Shin Bet bezeichnete die Ermittlungen als die „größte und komplexeste Ermittlung“ im Westjordanland seit einem Jahrzehnt und kündigte an, Anklagen gegen die Festgenommenen vorzubereiten, darunter wegen Mordes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 weiter verschärft.
Gewalt von Siedlern
Zusätzlich zu den Aktivitäten der Hamas gab es jüngst Berichte über gewaltsame Übergriffe von radikalen israelischen Siedlern. In der palästinensischen Kleinstadt Deir Dibwan setzten Dutzende Siedler mehrere Häuser und Autos in Brand. Berichten zufolge wurden auch sieben Bewohner von den Siedlern geschlagen. Die israelische Armee wurde zum Tatort entsandt und kündigte an, den Vorfällen nachzugehen. Diese Übergriffe sind Teil eines besorgniserregenden Trends, der seit dem massiven Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 zugenommen hat. Bei diesem Angriff, der als beispiellos gilt, kamen über 360 Menschen ums Leben, und der Konflikt führte zu einem weiteren Krieg im Nahen Osten.
Insgesamt hat der anhaltende Konflikt dramatische Auswirkungen auf beide Seiten. Bis Juni 2025 sind bereits 1.200 Tote in Israel sowie über 55.000 Tote im Gazastreifen zu verzeichnen. Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben während der Bodenoffensive im Gazastreifen rund 424 Soldaten verloren.
Historischer Kontext
Der anhaltende Nahostkonflikt hat tief verwurzelte historische Ursachen. Israel eroberte das Westjordanland und Ost-Jerusalem im Sechstagekrieg 1967, wo heute rund 700.000 israelische Siedler unter etwa drei Millionen Palästinensern leben. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat, wobei Ost-Jerusalem als deren Hauptstadt angestrebt wird. Der Nahostkonflikt dreht sich zumeist um Grenzen und die Existenz sowohl des Staates Israel als auch eines palästinensischen Staates.
Die ereignisreiche Geschichte dieses Konflikts reicht bis zur Gründung des Staates Israel 1948 zurück, welche von Konflikten und Kriegen wie dem Palästinakrieg dieser Zeit geprägt war. Die Komplexität der Situation wird durch die fortlaufende israelische Siedlungspolitik verstärkt, die international umstritten ist und vielfach als völkerrechtlich illegal gilt. Die Uneinigkeit über Verhandlungen und territoriale Ansprüche bleibt bestehen, was die Aussicht auf eine dauerhafte Lösung weiterhin trübt.
Die Situation im Westjordanland ist ein Beispiel für die sich zuspitzenden Spannungen in der Region, welche sowohl durch extremistisches Verhalten auf beiden Seiten als auch durch die Auswirkungen geopolitischer Dynamiken geprägt sind. Die nächsten Schritte in diesem komplexen Ereignis werden sowohl lokale als auch internationale Akteure weiterhin beschäftigen.
Details | |
---|---|
Ort | Deir Dibwan, Westjordanland, Palästina |
Quellen |
Kommentare (0)