Die Diskussion um die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in Österreich hat an Fahrt gewonnen. Die Anwältin für Gleichbehandlungsfragen, Christine Steger, hat die drängenden Themen im Rahmen der aktuellen Koalitionsverhandlungen angeprangert. Laut OTS sollen die Empfehlungen des UN-Fachausschusses 2023 und die Ziele des Nationalen Aktionsplans 2022-2030 eine zentrale Rolle in den Verhandlungen spielen. Steger betont, dass Österreich seit 2008 formal zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verpflichtet ist, es jedoch auch 16 Jahre später noch dringenden Handlungsbedarf gibt.
Dringende Handlungsfelder für die Zukunft
Die Anwältin hat dabei vor allem drei Hauptbereiche identifiziert, die für die zukünftige Bundesregierung von Bedeutung sind: Barrierefreiheit, Bürokratieabbau bei Bedarfsermittlungen und soziale Gerechtigkeit bei Vergaben. Der Bereich der Barrierefreiheit soll durch gesetzliche Rahmenbedingungen gestärkt werden, damit Menschen mit Behinderungen einen rechtlichen Anspruch auf Barrierefreiheit haben, so Christine Steger. Auch im Bildungssektor müsse mehr für inklusive Lehrpläne getan werden, berichtet Bühne für Menschenrechte.
Inklusion als zentrales Element der Gesellschaft hat nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die gesamte Gesellschaft erhebliche Bedeutung. Weltweit sind schätzungsweise 650 Millionen Menschen mit Behinderungen benachteiligt. Die UN-Behindertenrechtskonvention, die seit ihrer Ratifizierung 2009 in Deutschland gilt, stellt einen Meilenstein in der Forderung nach Gleichheit und Barrierefreiheit dar, doch viele Herausforderungen bestehen weiterhin. Der Fachkräftemangel in Deutschland verdeutlicht, wie wichtig die Integration von Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben ist, um ihre Kompetenzen und Potenziale zu nutzen.
Der Fortschritt in der Behindertenpolitik erfordert entschlossenes Handeln. Nur durch umfassende politische Maßnahmen und die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen können Barrieren abgebaut und Inklusion nachhaltig gefördert werden. Es bleibt abzuwarten, wie die neuen Koalitionsverhandler die Anregungen von Christine Steger in ihre Planungen einfließen lassen werden.
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