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In einem dramatischen Aufruf zur Verbesserung der Internetversorgung in Österreich hat die Open Fiber Austria (OFAA) die Pläne für eine flächendeckende Glasfaser-Infrastruktur vehement unterstützt. Präsident Dr. Igor Brusic kritisierte die scheinbar verlockenden Lösungen wie das Satelliteninternet von Elon Musk, indem er betonte, dass lediglich eine umfassende Glasfaseranbindung den Menschen in Österreich einen nachhaltigen und zuverlässigen Zugang zu schnellem Internet ermöglichen kann. Laut der OFAA sind dies grundlegende Anforderungen für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt in der heutigen digitalen Welt, und sie fordern die gezielte Förderung dieser Technologie."
Brusic wies auf die gravierenden Nachteile von Satellitenlösungen hin: „Starlink ist keine Lösung für den Breitbandausbau eines ganzen Landes. Die begrenzte Kapazität der Satellitennetze kann lediglich für einige Nutzer in abgelegenen Regionen eine Notlösung sein“, so Brusic. Im Vergleich dazu ermögliche Glasfaser symmetrische Gigabit-Geschwindigkeiten, geringe Latenzen und eine nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit. Diese Kriterien seien entscheidend, insbesondere für Industrien, das Gesundheitswesen und Smart Cities. Um die digitale Wettbewerbsfähigkeit Österreichs langfristig zu sichern, sei der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur unabdingbar, auch um auf den rapide steigenden Datenverbrauch reagieren zu können. Die OFAA fordert, dass Fördergelder ausschließlich für Glasfaserprojekte bereitgestellt werden, um Verzögerungen im Ausbau zu vermeiden.
Nachhaltige Lösung für ländliche Gebiete
In einem parallelen Projekt wird in Niederösterreich das nöGIG-Projekt umfassende Glasfaserzugänge (FTTH) in ländlichen Gebieten herstellen. Mit dieser Initiative sollen insgesamt 300.000 Haushalte mit schnellem Internet versorgt werden. Dieses ehrgeizige Vorhaben wurde für die Endrunde der European Broadband Awards 2022 ausgewählt und zielt darauf ab, der regionalen Wirtschaft neuen Aufschwung zu verleihen, indem es insbesondere jungen Familien und Start-ups in ländlichen Regionen ermöglicht, sich niederzulassen. Die Finanzierung erfolgt durch eine Kombination aus privaten Mitteln und öffentlichen Förderungen, die zusammen etwa 1,5 Milliarden Euro kosten wird.
Mit einem innovativen Finanzierungsmodell wollen die Behörden in Niederösterreich sicherstellen, dass der gesamte Ausbau im Einklang mit den Bedürfnissen der Bevölkerung erfolgt und keine „Kirschenpickerei“ durch private Anbieter stattfindet. Es wird прогнозiert, dass, sollte der private Sektor nicht angemessen reagieren, das nöGIG-Projekt auch die dichteren Urbanbereiche abdecken könnte. Diese umfassenden Maßnahmen stehen im Einklang mit der Forderung der OFAA nach einem strategischen und gleichmäßigen Bau der Glasfaserinfrastruktur, um die digitale Kluft in Österreich zu schließen und ungenügend versorgte ländliche Gebiete endlich ans Netz zu bringen.
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