Umweltministerin Leonore Gewessler hat beim jüngsten EU-Ministertreffen in Brüssel klare Forderungen gestellt: Große Online-Handelsplattformen wie Temu und Shein sollen in die Verantwortung genommen werden, wenn es um die Kosten der Abfallentsorgung ihrer Produkte geht. Gewessler fordert, dass diese Plattformen nicht länger als unbeteiligte Dritte fungieren können und vielmehr ihren Teil zu einer fachgerechten Entsorgung ihrer Verpackungen beitragen müssen. „Europäische Hersteller haben eine inhaltliche Verantwortung und leisten bereits einen finanziellen Beitrag zur Abfallentsorgung. Diese Verantwortung müssen wir auch von den großen Online-Plattformen einfordern“, erklärte die Ministerin, wie auch SALZBURG24 informierte.
Gleichheit für alle Hersteller
Das Ziel hinter Gewesslers Anliegen ist es, den Wettbewerb zwischen europäischen Herstellern und ihren Konkurrenten aus Drittstaaten zu harmonisieren. „Es kann nicht sein, dass nur europäische Hersteller die Konsequenzen ihrer Verpackungen tragen, während Plattformen wie Temu oder Shein ungestraft ihre Waren verkaufen können, ohne für die dadurch entstehenden Abfälle verantwortlich zu sein“, so Gewessler. Diese Forderung wird während der aktuellen Verhandlungen zur Abfallrahmenrichtlinie laut. Es wird erwartet, dass die EU-Institutionen diesem Thema besondere Aufmerksamkeit schenken, um gleiche Bedingungen für alle Anbieter im Online-Handel zu schaffen, berichtete die Krone.
Die Debatte um die Rolle großer Online-Plattformen in der Abfallentsorgung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da das Bewusstsein für Umweltschutz und nachhaltige Praktiken wächst. Die Reaktionen aus der Branche werden mit Spannung erwartet, da sich die Unternehmen möglicherweise auf neue gesetzliche Anforderungen einstellen müssen, um den Umweltstandards gerecht zu werden.
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