In den letzten Jahren hat das Schreckgespenst der Gewalt an Schulen in Österreich eine bedrückende Aktualität erreicht. Besonders erschütternd sind die jüngsten Vorfälle kurz vor den Weihnachtsfeiertagen, die die Besorgnis vieler Eltern untermauern. In Salzburg endete ein harmloser Schultag für ein dreizehnjähriges Mädchen im Krankenhaus, nachdem ein Mitschüler aus dem Iran es brutal angegriffen hatte. Wie der Journalist Richard Schmitt berichtet, steht dieser Fall symbolisch für die belastenden Herausforderungen, die das österreichische Schulsystem durchlebt (Tichys Einblick).
Wien wurde ebenfalls zum Schauplatz schulischer Gewalt: Ein syrischer Schüler, ebenfalls erst 13 Jahre alt, attackierte seinen Lehrer. Solche Vorfälle sind längst keine Seltenheit mehr, sondern immer häufiger im Alltag der Schulen anzutreffen. Eltern reagieren geschockt und verständnislos auf die Ohnmacht der schulischen Institutionen, die oft keinerlei drastische Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu entschärfen. Eine unerträgliche Hilflosigkeit macht sich breit, während problematische Schüler nach wiederholten Vorfällen meist nur vorübergehend vom Unterricht ausgeschlossen werden, um dann in die Klassen zurückzukehren, als wäre nichts geschehen.
Rätselhafte Aggressionsausbrüche
Man fragt sich: Warum tun junge Menschen das? Liegt es an traumatisierenden Erlebnissen in ihrer Vergangenheit oder an der sozialen Anpassungsunfähigkeit, die manche mitbringen? Die Integrationsproblematik wird umso deutlicher durch Zahlen, die ein hochrelevanter Querschnitt sind: Fast ein Drittel der 14- bis 25-Jährigen, die außerhalb der EU geboren wurden, schafft es nicht über die Pflichtschulzeit hinaus (Tichys Einblick). Sie bleiben als sogenannte „Bildungsabbrecher“ ohne Abschluss zurück – eine Tatsache, die zu denken gibt.
Auch die Tatsache, dass Smartphones ein neues Terrain der Gewalt eröffnet haben, macht die Lage nicht einfacher. Cyber-Mobbing ist zur zusätzlichen Herausforderung im Alltag vieler Schulen geworden, wie in einem Artikel auf Schulranzen.net berichtet wird. Hierbei ist die Gewalt nicht unmittelbar physisch, sondern entfaltet sich perfide über digitale Medien, lässt sich schwerer kontrollieren und hinterlässt doch keine weniger tiefen Spuren.
Auswege aus der Krise
Doch was kann getan werden, um dieser grässlichen Gewalt an Schulen Einhalt zu gebieten? Zunächst ist es essentiell, den Dialog zu suchen und Schülern wie Eltern die Dimensionen des Problems zu verdeutlichen. Prävention ist das Gebot der Stunde, um akute Eskalationen zu vermeiden. Hierbei spielen Workshops und interaktive Programme eine zentrale Rolle, die das Bewusstsein schärfen und Strategien gegen Gewalt entwickeln lassen (Schulranzen.net).
Gleichzeitig ist die Zusammenarbeit mit polizeilichen und pädagogischen Fachstellen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu sichereren Schulen. Gewaltprävention darf nicht nur ein Schlagwort bleiben, sondern muss integraler Bestandteil des Lehrplans werden. In einer vernetzten Gesellschaft wie der unseren ist es zudem notwendig, die Kommunikation auf Augehöhe zu halten, damit Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam eine friedlichere Zukunft gestalten können. Dies bedingt eine neue Form der Solidarität und des Verständnisses im Schulalltag.
Letztlich obliegt es den Verantwortlichen, den Mut zu haben, neue Wege zu gehen. Jedes Kind verdient eine unbeschwerte Schulzeit, frei von Angst und Gewalt – ein Ziel, das durch gemeinsames Engagement und bedachte Strategien erreichbar ist.
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