Gewalt gegen Ältere: Korosec fordert mehr Schutz und Aufklärung!

Am 15. Juni ist der Tag gegen Gewalt an älteren Menschen. Ingrid Korosec fordert mehr Schutz und Prävention für Betroffene.
Am 15. Juni ist der Tag gegen Gewalt an älteren Menschen. Ingrid Korosec fordert mehr Schutz und Prävention für Betroffene. (Symbolbild/DNAT)

Gewalt gegen Ältere: Korosec fordert mehr Schutz und Aufklärung!

Berlin, Deutschland - Am 15. Juni ist der Tag gegen Gewalt an älteren Menschen. Anlässlich dieses wichtigen Datums äußert sich die Seniorenbundpräsidentin Ingrid Korosec zur oft ignorierten Problematik. Sie beschreibt, dass Gewalt in jeder Form inakzeptabel sei, insbesondere wenn es sich um ältere Menschen handelt. Diese Form von Gewalt wird häufig als Tabuthema behandelt und bleibt somit oft unbemerkt. Korosec hebt hervor, dass vor allem ältere Frauen von physischer und psychischer Gewalt sowie sozialer Isolation betroffen sind, oft ausgelöst durch ihre Lebenspartner.

Ein zentraler Aspekt der Diskussion ist die Scham, mit der viele Betroffene zu kämpfen haben. Oft scheuen sie sich, Hilfe zu suchen, was die Dunkelziffer von Gewalt gegen ältere Menschen erhöht. Korosec begrüßt den aktuellen Fokus der Regierung auf Gewaltschutz, besonders für ältere Frauen mit Demenz oder Behinderungen. Sie fordert umfassendere Maßnahmen, die sowohl den Gewaltschutz als auch präventive Ansätze für ältere Menschen stärken.

Vielfältige Formen der Gewalt

Gewalt gegen ältere Menschen umfasst eine Vielzahl von Misshandlungen. Darunter fallen nicht nur körperliche und psychische Gewalt, sondern auch Vernachlässigung, finanzielle Ausbeutung sowie sprachliche Diskriminierung. Diese Formen der Gewalt treten in unterschiedlichen Umgebungen auf, sei es im öffentlichen Raum, in Familien oder Institutionen. Die Komplexität dieses Themas wird oft übersehen, was dazu führt, dass Gewalt nicht als solche wahrgenommen wird. Viele ältere Menschen sind durch komplexe familiäre und soziale Strukturen von Gewalt betroffen, die aus Konflikten, finanziellen Abhängigkeiten und einem gesellschaftlichen Klima resultieren, das von abwertenden Einstellungen geprägt ist.

Das Sozialministerium hat sich dem gewidmet und empfiehlt Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, um die Gesellschaft für diese Thematik zu sensibilisieren. Die Wanderausstellung „Halt – Keine Gewalt!“ ist eine Initiative, die über drei Jahre hinweg in Österreich durchgeführt wird, um durch interaktive Elemente und Informationsangebote das Bewusstsein zu schärfen.

Schutz und Prävention

Das Deutsche Institut für Menschenrechte fordert anlässlich des kommenden Welttags gegen die Misshandlung älterer Menschen eine UN-Konvention zum Schutz dieser vulnerablen Gruppe. Expertin Claudia Mahler verdeutlicht, dass trotz eines gestiegenen Bewusstseins, große Hindernisse für den Schutz älterer Menschen bestehen. Der Bereich der Gewaltforschung ist im Vergleich zu anderen Themen noch wenig entwickelt. Dies führt zu Wissenslücken, die sich negativ auf Strategien zur Prävention und zu Schutzmaßnahmen auswirken.

Angesichts der demografischen Entwicklung, bei der laut Prognosen bis 2050 jeder sechste Mensch 65 Jahre oder älter sein wird, ist das Risiko von Gewalt und Vernachlässigung besonders hoch. Krisensituationen und wirtschaftliche Instabilität erhöhen den Druck auf Unterstützungsmechanismen. Daher fordert Mahler nicht nur eine Stärkung des rechtlichen Rahmens, sondern auch eine bessere Ausbildung im Pflegebereich, um Gewalt präventiv zu begegnen.

Der Tag gegen Gewalt an älteren Menschen bietet somit eine wichtige Plattform, um auf diese ernsten Probleme aufmerksam zu machen und notwendige gesellschaftliche Veränderungen einzufordern. Nur durch gemeinsames Handeln können ältere Menschen besser geschützt und ihre Rechte gestärkt werden.

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OrtBerlin, Deutschland
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