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Gesundheit in Wien: Podiumsdiskussion zur Krisenbewältigung gestartet

Am 28. März 2025 fand eine Podiumsdiskussion der Gesundheitssprecherinnen und -sprecher auf Einladung der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien statt. Diese Veranstaltung diente dem Austausch von Ideen und Lösungen im Vorfeld der Landtags- und Gemeinderatswahl. Moderiert wurde die Elefantenrunde von Martina Salomon, der Herausgeberin des Kurier. Der Präsident der Kammer, Johannes Steinhart, eröffnete die Diskussion und benannte zentrale Herausforderungen im Wiener Gesundheitssystem, darunter lange Wartezeiten, Personalmangel in Spitälern und die Notwendigkeit einer verbesserten wohnortnahen Versorgung.

Steinhart forderte eine bessere Steuerung der Patientinnen und Patienten. Auch der SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker äußerte sich zu den aktuellen Wartezeiten und betonte, dass Wien zwar die kürzesten Wartezeiten in Österreich aufweist, jedoch dennoch unzufrieden ist. Er kündigte ein Investitionspaket von 5,5 Milliarden Euro zur Modernisierung der Wiener Spitäler an. Der ÖVP-Gemeinderat Michael Gorlitzer brachte die alarmierende Situation des Personalmangels zur Sprache und nannte unbesetzte Facharztstellen sowie die Notwendigkeit neuer Arbeitsmodelle für erfahrene Ärztinnen und Ärzte.

Wartezeiten im Fokus

In der aktuellen Wiener Wartezeitenstudie, die von der Ärztekammer Wien präsentiert wurde, äußerte Johannes Steinhart Besorgnis über die Gesundheitsversorgung in Österreich. Die Studie zeigt signifikante Verschlechterungen der Wartezeiten seit 2012, insbesondere in gefragten Fachrichtungen wie Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Neurologie. Beispielsweise beträgt die Median-Wartezeit für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Jahr 2024 90 Tage, während die Wartezeit für Neurologie von 33 Tagen im Jahr 2012 auf 45 Tage im Jahr 2024 angestiegen ist. Die Wartezeiten in weiteren Fachrichtungen sind ebenfalls gestiegen. In der Gynäkologie hat sich die Wartezeit von 8 Tagen auf 32 Tage erhöht. Die Ärztekammer startet jährlich die Initiative „Auf geht’s!“, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern und die politischen Entscheidungsträger auf die Probleme aufmerksam zu machen.

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Über 30 Prozent der Allgemeinmediziner können aktuell keine neuen Patienten mehr aufnehmen, was die Situation weiter verschärft. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Kassenärzte um 12 Prozent gesunken, während die Bevölkerung Wiens um 16 Prozent zugenommen hat. Die Ärztekammer sieht die Probleme im Kassensystem als hausgemacht an, unterstützt durch jahrelange Einsparungen in der Gesundheitsversorgung.

Vorschläge für Reformen

Gesundheitssprecher Stefan Gara von den NEOS forderte eine grundlegende Strukturreform, insbesondere im niedergelassenen Bereich, und erwähnte die Schaffung von acht Kinder-Primärversorgungszentren in Wien. Barbara Huemer von den Grünen sprach die Arbeitszufriedenheit der Spitalsärztinnen und -ärzte an und betonte die Notwendigkeit verpflichtender Supervision und einer langfristigen Gesamtplanung im Gesundheitssystem. Wolfgang Seidl von der FPÖ kritisierte die langen Wartezeiten auf Operationen und verlangte eine effizientere Verwendung der Investitionsmittel.

Die Einigkeit aller Teilnehmer im Laufe der Diskussion ist bemerkenswert: Es ist dringend notwendig, konkrete Reformen einzuleiten, um das Wiener Gesundheitssystem nachhaltig zu stärken. Diese Diskussion und die daraus hervorgehenden Forderungen werden im Kontext der bevorstehenden Nationalratswahlen im Herbst 2024 sowie der Wiener Landtagswahlen im Jahr 2025 immer relevanter.

Die Herausforderungen im österreichischen Gesundheitssystem sind nicht nur lokal, sondern betreffen landesweit. Das Gesundheitsministerium hat wiederholt Reformen angestoßen, darunter die Einführung eines neuen Steuerungssystems, das eine stärkere Koordination zwischen den Regierungsebenen und Selbstverwaltungsorganen zum Ziel hat. Darüber hinaus bieten regelmäßig vom Europäischen Observatorium für Gesundheitssysteme erstellte Länderprofile wertvolle Einblicke in die Entwicklungen und Reformen von Gesundheitssystemen in Europa.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Wiener Gesundheitssystem vor bedeutenden Herausforderungen steht, die schnelles und entschlossenes Handeln erfordern, um die Qualität der Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu verbessern.

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