Österreich

Geschlechtergerechtigkeit: Warum Frauen weiterhin schlechter verdienen

Die Debatte über die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen bleibt auch im Jahr 2025 brisant. Eine aktuelle Untersuchung legt dar, dass 98 Prozent aller Berufe durch Kollektivverträge geregelt sind, was daraufhin deutet, dass es in diesen Bereichen keine signifikanten Lohnunterschiede zwischen Geschlechtern gibt. Laut dieser Analyse, die in vorarlberg.orf.at veröffentlicht wurde, reduziert sich die Lohnlücke auf maximal fünf Prozent, wenn Faktoren wie Ausbildung und Berufserfahrung betrachtet werden. Trotzdem widerspricht die Arbeiterkammer dieser Darstellung und führt an, dass Frauen im Durchschnitt 20 Prozent weniger verdienen, selbst in Bereichen, in denen Kollektivverträge gelten.

Frauen in der Gehaltsdiskussion

Die Diskrepanz wird auch durch unterschiedliche Verhandlungsstrategien der Geschlechter verstärkt. Frauen tendieren dazu, das Betriebsklima und die Lebensqualität höher zu gewichten, während Männer stärker auf eine Erhöhung ihrer Gehälter drängen. Dies bestätigt die Einschätzung der Arbeiterkammer, wie Böckler.de anmerkt. Zudem zeigt die Hans-Böckler-Stiftung, dass Frauen in vielen Berufen seltener die Führungspositionen erreichen und auch in der Selbstständigkeit hinter ihren männlichen Kollegen zurückbleiben, was die finanzielle Kluft weiter verfestigt.

Zusätzlich zu den Gehaltsunterschieden gibt es auch Hinweise darauf, dass Frauen häufig in prekärere Arbeitsverhältnisse gedrängt werden. Die Wechselwirkungen zwischen Teilzeitbeschäftigung und Sorgearbeit zeigen, dass Frauen nicht nur geringer bezahlt werden, sondern auch den Großteil der ungesehenen „Mental Load“ tragen. Rund 63 Prozent der Frauen in Dual-Earner-Haushalten arbeiten ohne Kinder in Vollzeit, während Kinderbetreuung ihre beruflichen Möglichkeiten erheblich einschränkt, da nur 29 Prozent der Frauen mit Kindern in Vollzeit arbeiten können. Diese Ungleichheiten reflektieren ein tiefer liegendes gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem, das dringend angegangen werden muss.

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Genauer Ort bekannt?
Deutschland
Beste Referenz
vorarlberg.orf.at
Weitere Quellen
boeckler.de

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