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Der Verein OBRA setzt sich vehement für eine Stärkung der Frauen- und Gleichstellungspolitik in Österreich ein. Angesichts der aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen den Parteien fordert die ehemalige Politikerin Klaudia Frieben ein stärkeres Engagement gegen Männergewalt und für die Gleichstellung der Geschlechter. „Im Moment kümmert sich am Tisch der Verhandler niemand darum“, kritisierte die stellvertretende Geschäftsleiterin des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, Jenny-Kerstin Bauer. Am 14. Februar soll mit einer Tanzveranstaltung ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt werden, um das Gemeinschaftsgefühl und das Vertrauen der Frauen in den eigenen Körper zu stärken, wie auch in einem Bericht von der Kleine Zeitung nachzulesen ist.
Forderung nach fortdauernder Zusammenarbeit
OBRA betont die Notwendigkeit einer effektiven Zusammenarbeit von Politik, Behörden und NGOs, um nachhaltige Fortschritte zu erzielen. Der Verein äußert Bedenken, dass eine Regierung mit FPÖ-Beteiligung Frauen möglicherweise in den „häuslichen Bereich“ zurückdrängen könnte. „Frauenpolitik darf nicht rückwärtsgewandt sein“, warnte Frieben und forderte eine Fortsetzung aktueller Maßnahmen, die im Sinne der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen stehen. Erhebliche wirtschaftliche Vorteile ließen sich zudem durch Investitionen in Frauenvereine erzielen, wie Politologin Ewa Ernst-Dziedzic in einer Pressekonferenz bestätigte.
Die EU hat bereits seit 1957 rechtliche Grundlagen für die Gleichstellung der Geschlechter geschaffen; dennoch bleibt die Umsetzung unzureichend. Nach wie vor zeigen sich strukturelle Ungleichheiten, etwa in der Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen und in der Gewalt gegen Frauen. Diese Probleme sind ein Bestandteil der kontinuierlichen Diskussionen über Frauenförderung und Gleichstellungspolitik, wie sie auch im Kontext der Lernhelfer aufgeführt werden. Der Amsterdamer Vertrag von 1997 förderte die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Gleichstellung, doch die alltägliche Realität beweist, dass noch viel Arbeit notwendig ist, um echte Chancengleichheit zu erreichen.
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