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Fünf Jahre nach den einschneidenden Lockdowns während der Corona-Pandemie hat sich die Gastronomie in Österreich drastisch gewandelt. Besonders hervorzuheben sind die deutlich gestiegenen Ruhetage, welche viele Gastronomen eingeführt haben. Laut Mario Pulker, dem Obmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer, sind diese Veränderungen nicht nur Folge der Pandemie, sondern auch der nachfolgenden Krisen, insbesondere der Energiepreiskrise. Er betont, dass die Lockdowns als eine Art Weckruf für die Branche dienten, um überlebensfähigere Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Arbeitsbedingungen sowohl für Mitarbeiter als auch für Betreiber zu überdenken. Die alte „Loch auf – Loch zu“-Taktik, bei der Einnahmen und Ausgaben von Tag zu Tag balanciert wurden, ist nicht mehr tragbar, wie Pulker mit Nachdruck feststellt.
Auswirkungen auf Mitarbeiter und Preise
Ein bedeutender Nebeneffekt dieser Neuausrichtung ist der Verlust vieler Mitarbeiter während der Schließungen. Viele haben die Gastronomie verlassen und sich in anderen Sektoren, wie dem Handel, neue Perspektiven gesucht. Die Rückkehr in die Gastronomie geschah nicht in dem Maße, wie es gewünscht war. Selbst die, die zurückgekehrt sind, achten nun verstärkt auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance und möchten oft nicht mehr in Vollzeit arbeiten, was laut Pulker die Wertschätzung unter den Kollegen erhöht hat. Nach Corona ist ein Trend hin zu eine höhere Preisgestaltung in der Gastronomie zu beobachten, vor allem in städtischen und touristisch starken Regionen. Dies erfordert eine Anpassung der Betriebsführung und hat jedoch auch dazu geführt, dass die Gastronomie laut einer Analyse vor den dritthöchsten Insolvenzzahlen hinter Bau und Handel steht.
Zusätzlich haben Preissteigerungen, die auf Lohnerhöhungen und die allgemeine Teuerung zurückzuführen sind, die Kosten für Gäste erhöht. In ländlichen Gebieten sind die Preiserhöhungen jedoch nicht so stark ausgefallen wie in den urbanen Zentren, eine Tatsache, die von der Statistik Austria bestätigt wird. Die finanziellen Förderungen während der Krise haben den Betrieben geholfen, die schwierigsten Zeiten zu überstehen – bis jetzt gibt es kaum Rückforderungen oder Ausfälle, was die Situation der Gastronomie stabil hält. Die Erinnerungen an die Maskenpflicht und andere Einschränkungen scheinen längst der Vergangenheit anzugehören, während die Branche anschiebt, sich neu zu erfinden und den Gästen ein verbessertes Erlebnis zu bieten, wie krone.at und sn.at berichten.
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