
In Graz zeigt sich ein erfreulicher Trend zur Fußgängerfreundlichkeit: Der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege ist in den letzten zwei Jahren auf 21 Prozent gestiegen, nachdem er von 2004 bis 2021 bei stabilen 19 Prozent verharrte. Diese Entwicklung ist maßgeblich auf Initiativen von Vizebürgermeisterin Judith Schwentner zurückzuführen, die 25 neue Projekte zur Sicherung der Fußgänger:innen umgesetzt hat. Insgesamt investierte die Stadt Graz 2023 rund 1,5 Millionen Euro in die Verbesserung der Sicherheit für Fußgänger:innen. In ihren Worten: „Wir haben heuer wieder zahlreiche Löcher im Grazer Gehsteignetz geschlossen und die Sicherheit der Fußgänger:innen verbessert.“ Die Projekte konzentrieren sich unter anderem auf die Schaffung sicherer Schulwege sowie die Verbesserung der Gehsteige und Haltestellen, was für die Sicherheit und den Komfort der Fußgänger:innen von großer Bedeutung ist, so Schwentner.
Wie die Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigt, gibt es markante Unterschiede in den Mobilitätsgewohnheiten zwischen den Stadt- und ländlichen Gebieten. Während in Graz 21 Prozent der Wege zu Fuß zurückgelegt werden, kommt es in den umliegenden Regionen, wie etwa in den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark und Weiz, nur zu einem Anteil von neun Prozent für Fußwege. Auch bei der Nutzung des Fahrrads zeigt sich eine Kluft: In Graz beträgt der Anteil an Radfahrten 20 Prozent, während er in den ländlichen Regionen lediglich bei vier Prozent liegt. Die VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky hebt hervor, dass es auch Potenzial für eine verstärkte Nutzung von Elektrofahrrädern gibt, um die Alltagsmobilität in der Steiermark zu fördern. Denn sowohl in der Stadt als auch in den Regionen gibt es viele kurze Alltagswege, die auch mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden können.
Verbesserungen für mehr Sicherheit
Die Projekte von Judith Schwentner zielen nicht nur darauf ab, das Gehen in der Stadt sicherer zu machen, sondern auch, das allgemeine Mobilitätsverhalten zu verändern. So sank der Anteil der mit dem Auto zurückgelegten Wege in den ländlichen Regionen auf bis zu 63 Prozent, was um 30 Prozent mehr ist als in Graz. Dies zeigt, dass Handlungsbedarf besteht, um das Fußgänger- und Radverkehrsangebot zu erweitern. „Das Potenzial für mehr aktive Mobilität ist groß“, fügt Jaschinsky hinzu, und verweist auf die wachsende Beliebtheit der Elektrofahrräder.
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