Füttern von Schwänen am Attersee: Bis zu 220 Euro Strafe drohen!

Attersee, Österreich - Am Attersee in Oberösterreich gilt ab sofort ein umfassendes Fütterungsverbot für Wildvögel. Dieses neue Regulationssystem ist Teil eines gesetzgeberischen Vorgehens, das darauf abzielt, die Überpopulation von Wasservögeln, insbesondere Höckerschwänen, zu kontrollieren und gleichzeitig den Schutz des Ökosystems zu gewährleisten. Laut oe24 können Bürger, die gegen dieses Verbot verstoßen, mit Bußgeldern von bis zu 220 Euro rechnen.

Die neue Regelung ist Teil eines umfassenden Pakets, das sich auch im neuen Oberösterreichischen Jagdgesetz widerspiegelt, das am 1. April in Kraft trat. Dieses Gesetz untersagt flächendeckend das Füttern von Wildtieren, einschließlich Schwänen, Tauben und Rehen. Verstöße können sogar Strafen bis zu 20.000 Euro nach sich ziehen, wie die Krone berichtet.

Ziele des Fütterungsverbots

Das Führen von Schildern entlang des Attersees soll die Bevölkerung auf die neuen Bestimmungen hinweisen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, negative Auswirkungen wie die Umweltverschmutzung durch Futterreste und unnatürliches Verhalten der Vögel zu verhindern. Unnatürliches Verhalten kann nicht nur die Tiere selbst, sondern auch andere Besucher des Gebiets gefährden. Zudem können Futterreste Ratten anlocken, was zu weiteren ökologischen Problemen führen kann.

Die Überpopulation von Höckerschwänen ist ein bekanntes Problem am Attersee, das auch Schäden an Wiesenflächen verursacht, die Landwirte bereits gemeldet haben. Aufgrund der hohen Zahl an Schwänen könnte es notwendig werden, Bestände durch gezielte Maßnahmen zu reduzieren. Ein Bescheid für den Abschuss von fünf einjährigen Höckerschwänen in Garsten wurde erlassen, jedoch ist dieser noch nicht rechtskräftig.

Globale Herausforderungen

Das Fütterungsverbot am Attersee ist Teil einer breiteren Diskussion über den Schutz der Biodiversität. Der WWF hat in seinem Living Planet Report 2022 alarmierende Zahlen veröffentlicht, die einen dramatischen Rückgang der globalen Artenvielfalt zeigen: Seit 1970 sind die Populationen von Wirbeltieren im Durchschnitt um über zwei Drittel (69%) eingebrochen. Besonders betroffen sind Regionen wie Lateinamerika und die Karibik, wo die Gründe für den Rückgang oft auf Lebensraumzerstörung und Übernutzung zurückzuführen sind.

In diesem Licht wird deutlich, dass lokale Regelungen wie das Fütterungsverbot am Attersee nicht nur lokale Ökosysteme schützen, sondern auch Teil eines größeren ökologischen Bewusstseins sind, das weltweite Auswirkungen hat. Während also in Oberösterreich Maßnahmen ergriffen werden, um den Tieren zu helfen, könnte dies auch ein kleiner Schritt in Richtung eines umfassenderen Naturschutzes auf globaler Ebene sein.

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Ort Attersee, Österreich
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