Am 2. Dezember 2024 verzeichnet der Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste einen bemerkenswerten Anstieg der Teilnehmerzahlen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Mit 834 jungen Erwachsenen, die in diesem Jahr betreut werden, entspricht dies einem Anstieg von fast 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Verein, der seit 1968 aktiv ist, bietet nicht nur ein erhöhtes Taschengeld von 500 Euro netto, sondern auch zusätzliche Vorteile wie Familienbeihilfe und das Klimaticket Österreich. Elisabeth Marcus, Geschäftsführerin des Vereins, hebt hervor: „Wir haben somit erstmalig ein Gesamtpaket zu bieten, das wir stolz und voll Überzeugung in die Welt hinaustragen können“, was die Attraktivität des FSJ deutlich erhöht.
Intensiv Betreutes Wohnen für Jugendliche
Parallel dazu setzt der St. Elisabeth-Verein in Marburg seit 1991 auf das Konzept des Intensiv Betreuten Wohnens (IBW). Ursprünglich ins Leben gerufen, um Jugendlichen, die lange in der Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht waren, einen zurückhaltenden Weg zurück in die Gesellschaft zu bieten, hat sich das IBW mittlerweile auf sechs Gruppen ausgeweitet. Diese Einrichtungen richten sich an junge Menschen, die aufgrund schwerwiegender Lebenssituationen in ihren sozialen Integrationen Unterstützung benötigen. Der Bedarf an solchen spezialisierten Einrichtungen wird durch die voranschreitende Professionalisierung sozialer Arbeit sowie durch Kooperationen innerhalb und außerhalb des Vereins gestärkt. Die Einsatzbereiche variieren von gemischtgeschlechtlichen Wohngruppen für psychisch beeinträchtigte Jugendliche bis hin zu Gruppen mit besonderen Schwerpunkten auf psychotischen Erkrankungen oder jungenpädagogischen Konzepten.
Die Herausforderungen in der Arbeit mit dieser Klientel sind enorm: Jugendliche haben oft mit Selbstverletzungen, Rückweisungen und Misserfolgen zu kämpfen. Daher ist eine individuelle und kreative Herangehensweise gefragt, die auch die Zusammenarbeit mit weiteren Hilfesystemen, wie etwa der Psychiatrie, der Schule oder der Justiz, erfordert. Veronika Prüller-Jagenteufel, Vorsitzende des Vereins, betont die Wichtigkeit einer soliden pädagogischen Begleitung und des ausreichenden Taschengeldes, um den jungen Erwachsenen weiterhin bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten.
Insgesamt profitieren sowohl der FSJ als auch das IBW von den positiven Veränderungen in der sozialen Landschaft und bieten jungen Menschen wichtige Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Beide Programme sind entscheidend, um eine nachhaltige Unterstützung im Sozial- und Pflegebereich zu gewährleisten.
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