In Moosbrunn strömten zahlreiche freiwillige Helfer trotz der widrigen Wetterbedingungen in das Herrngras, um sich aktiv für den Erhalt seltener Feuchtlebensräume einzusetzen. Diese bemerkenswerte Initiative wurde vom Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken (LPV) organisiert, der die Bedeutung dieser einmaligen Ökosysteme hervorhebt. Das Herrngras, eines der letzten wertvollen Feuchtwiesengebiete im Wiener Becken, ist die Heimat bedrohte Arten, darunter die Sumpf-Gladiole und das Moor-Wiesenvögelchen, eine Schmetterlingsart, die nur hier und an einem weiteren Standort in Vorarlberg vorkommt. Laut meinbezirk.at trugen die Teilnehmer mit 115 Personen-Halbtagen zur Pflege dieser wichtigen Lebensräume bei.
Rückzugsort für bedrohte Arten
Das Herrngras ist nicht nur ein ökologisches Juwel, sondern auch ein Ort, wo Geschichte und Natur aufeinandertreffen. Bereits ab 1860 wurde hier Torf abgebaut, der durch die Schließung der Moosbrunner Glasfabrik Ende des 19. Jahrhunderts Opfer der Zeit wurde, sodass sich die artenreichen Feuchtwiesen wieder ausbreiten konnten. Die Pflege dieser Flächen ist von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der Biodiversität, wie landschaftspflegeverein.at berichtet. Dank finanzieller Unterstützung von der Europäischen Union – NextGenerationEU konnte die angelegte Fläche bis 2023 auf beeindruckende 16.000 m² ausgeweitet werden. Hier kämpfen die Freiwilligen gegen die schleichende Verdrängung seltener Pflanzenarten durch dichter werdende Schilfbestände, die durch moderne Landwirtschaft und seltene Pflege zurückgedrängt werden müssen.
Die schonenden Mahdmaßnahmen, die im Rahmen des Biodiversitätsfonds-Projekts "Wiederherstellung der Lebensräume seltener und gefährdeter Arten im Niedermoor-Gebiet Herrngras" umgesetzt werden, ermöglichen es dem Naturraum, sich wieder zu erholen. Es ist beeindruckend, wie durch gemeinsames Engagement die wertvollen Feuchtwiesen erhalten bleiben und weiterhin als Rückzugsort für bedrohte Arten dienen können. Der überwältigende Einsatz der lokalen Gemeinde, meist unterstützt von verschiedenen Organisationen, zeigt, wie entscheidend solche Initiativen für die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt in Österreich sind.
Details zur Meldung