Die politische Lage in Syrien hat einen dramatischen Wendepunkt erreicht: Nach über 53 Jahren des Machterhalts durch das Assad-Regime, das von Willkür, Korruption und brutaler Unterdrückung geprägt war, erstrahlt nun ein neues Morgen am Horizont. Am Sonntag feierten nicht nur die Syrer in ihrer Heimat, sondern auch viele Exilanten in Europa, wie der in Österreich lebende Mahmoud Aljardi, der aus dem syrischen Massiaf geflüchtet ist. "Heute habe ich den sechsten Geburtstag meiner Tochter und das Ende der Diktatur gefeiert", äußerte Aljardi erfreut, während er auf die bedeutenden Veränderungen in seiner Heimat blickt.
Das Ende einer Ära
Baschar al-Assad, der nach dem Tod seines Vaters Hafis die Macht übernahm, führte Syrien in einen brutalen Bürgerkrieg, der Hunderttausende das Leben kostete und Millionen zur Flucht bewegte. Trotz anfänglicher Reformversprechen kehrte er rasch zu autoritären Methoden zurück und konnte sich durch Schikanen und internationale Ignoranz lange an der Macht halten. Sein Regime brach schließlich im Jahr 2022 zusammen, was vielen Syrern neue Hoffnung gebracht hat, wie Hussain Abbas, der 2015 aus Idlib flüchtete, betont: "Die Ära des Assad-Regimes ist vorbei. Jetzt müssen wir für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen." Er weist darauf hin, dass die Zerschlagung der alten Strukturen eine immense Herausforderung darstellt, da die Infrastruktur in Syrien stark zerstört ist und die Rückkehr aus dem Exil gegenwärtig als kaum möglich eingeschätzt wird.
Mit dem Sturz des Regimes ist auch die Rückkehr der syrischen Flüchtlinge ins Gespräch gekommen. "Ich wünsche mir, dass die österreichische Regierung die Situation der syrischen Geflüchteten menschlich betrachtet und es ihnen erlaubt, ihre Verwandten zu besuchen, ohne Angst haben zu müssen, ihren Status zu verlieren", fordert Abbas.
Die Syrer in Europa zeigen sich optimistisch, dass die Militärpräsenz und die Brutalität, die jahrzehntelang das Land terrorisierten, endlich ein Ende haben. Aljardi ist entschlossen, die Wahrheiten über die Schrecken des Regimes zu verbreiten und auf die noch immer bestehenden Probleme, wie die Situation der Gefangenen in den berüchtigten Gefängnissen, aufmerksam zu machen. "Wir brauchen dringend internationale Hilfe, um den Menschen in Syrien zu helfen", so Aljardi, während er auf die traurigen Schicksale von Familien verweist, die lange Zeit auf die Rückkehr ihrer Verwandten warten mussten, die gegen das Regime opponierten.
Das jüngste politische Umbruch bedeutet auch für Syrien, dass es vor der Herausforderung steht, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen, damit Vertrauen und Stabilität in der Gesellschaft zurückkehren können, so der Wunsch vieler Syrer und Unterstützer. Die ersten Schritte sind bereits in die Wege geleitet worden, um die Sicherheit der Bürger wieder zu gewährleisten, doch der Weg ist lang und steinig.
Weitere Informationen zur Geschichte Syriens und den Auswirkungen des Regimes finden Sie bei Zeit.de und detaillierte Berichte über die festlichen Reaktionen der Syrer auf den Diktatursturz bei VOL.AT.
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