Die österreichische Industrie feiert die kürzlich erzielte Einigung zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten als ein starkes Zeichen für regelbasierten Freihandel. Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie der WKÖ, betont, dass dieses Abkommen in Zeiten globaler Spannungen und protektionistischer Tendenzen entscheidende Wachstumschancen für zahlreiche Branchen eröffnet. Österreich hat einen signifikanten Handelsüberschuss mit den Mercosur-Ländern, zu denen Argentinien, Brasilien, Uruguay, Paraguay und Bolivien zählen. Zu den wichtigsten Exportgütern gehören Arzneimittel, Chemikalien, Maschinen sowie Stahlprodukte. Über 1000 österreichische Unternehmen, davon fast zwei Drittel kleine und mittlere Unternehmen (KMU), sind bereits auf diesen Märkten aktiv. Laut ots.at schafft das Abkommen durch die Abdeckung von mehr als 90% der Waren und den Zugang zu öffentlichen Beschaffungsmärkten in Südamerika erhebliche Wettbewerbsvorteile.
Vorteile für die Industrie
Das Handelsabkommen garantiert nicht nur erhebliche Zollerleichterungen, sondern beinhaltet auch wichtige Verpflichtungen in Bezug auf Klimaschutz und soziale Standards. Die Partnerstaaten müssen die Pariser Klimaziele einhalten, illegale Brandrodungen bekämpfen und den Regenwald aufforsten, während gleichzeitig ILO-Kernarbeitsnormen und hohe Umweltstandards eingehalten werden. Menz hebt hervor, dass dies ein umfassender Kompromiss ist, der sowohl wirtschaftliche Interessen als auch ökologische Belange integriert. Die EU verfolgt darüber hinaus das Ziel, das unternehmensfreundliche Umfeld weiter zu stärken, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu fördern. Dies ist besonders wichtig im Kontext von steigenden globalen Wettbewerbsbedingungen. Die EU-Initiativen zielen nicht nur darauf ab, bestehende Handelsbarrieren abzubauen, sondern auch ein transparentes und kohärentes Regelwerk zu schaffen, das das Wachstum und die Internationalisierung von Unternehmen fördert, wie europa.eu berichtet.
In dieser dynamischen Situation wird die Rolle der Forschung und Innovation entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie auch in Zukunft zu sichern. Der spürbare Zuwachs an Möglichkeiten aufgrund des Abkommens könnte somit nicht nur die österreichische Industrie stärken, sondern auch positive Impulse für den gesamten europäischen Markt generieren.