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Ein entscheidender Fortschritt in Richtung Gleichstellung in der Unternehmensführung wurde heute in Österreich verkündet. Der neue Gesetzesentwurf von Justizministerin Alma Zadic sieht verpflichtende Frauenquoten in Aufsichtsräten und Vorständen börsennotierter Unternehmen vor. „Wir sind damit am Weg zur Beseitigung struktureller Ungleichheit, wir schaffen Aufstiegschancen für Frauen und heben für Unternehmen das volle Potenzial an hochqualifizierten Arbeits- und Fachkräften“, erklärt Elisabeth Götze, Wirtschaftssprecherin der Grünen, in einem aktuellen Bericht von APA OTS. Die gesetzlichen Änderungen basieren auf der von der EU eingeführten Women-on-Boards-Richtlinie, die eine 40-Prozent-Quote für das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht in Aufsichtsräten vorsieht.
Dieser prägnante Schritt zur Gleichstellung sorgt für klare Vorgaben: Ab drei Personen im Vorstand muss eine Person des unterrepräsentierten Geschlechts vertreten sein. Wenn Unternehmen die Quote von 40 Prozent im Aufsichtsrat nicht einhalten, greift das Prinzip des „leeren Sessels“ – eine Besetzung mit einem Mann wäre dann ungültig, und der Platz bleibt unbesetzt, wie die Salzburg 24 erläutert. „Der Frauenanteil in Führungspositionen ist auch 2025 immer noch viel zu niedrig, obwohl es sehr viele hochqualifizierte Frauen im Unternehmen gibt“, kritisiert Zadic weiterhin die Missstände auf dem Arbeitsmarkt.
Der Weg zur Veränderung
Als ein weiteres Element wird der Gesetzesentwurf unter dem Titel "Gesellschaftsrechtliches Leitungspositionengesetz" zusammengefasst, und bei Nichteinhaltung der Quote wird die Eintragung ins Firmenbuch verweigert. Dies zeigt die Entschlossenheit der österreischen Regierung, Gleichstellung ernsthaft zu fördern und strukturell zu verankern. Götze betont zudem, dass diverse Führungsteams erheblich zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen: „Studien zeigen, dass sich gemischte Führungsteams positiv auf Umsatz, Gewinn und Krisenfestigkeit von Unternehmen auswirken.“
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