Am 9. Dezember 2024, anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte, betonte die SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner die Dringlichkeit des Themas Frauenrechte. „Frauen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben frei von Gewalt. Frauenrechte sind Menschenrechte!“, erklärte sie. Weltweit wird alle zehn Minuten eine Frau von einem Partner oder Familienangehörigen getötet. Im vergangenen Jahr wurden laut UN-Report über 85.000 Frauen und Mädchen vorsätzlich ermordet. In Österreich sind etwa jede dritte Frau von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung häuslicher Gewalt verdeutlicht. Die SPÖ hat daher die Kampagne „Die Scham muss die Seiten wechseln“ ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen, wie ots.at berichtete.
Aktuelle Zahlen und Maßnahmen
Schockierende Statistiken belegen die Gewalt an Frauen in Österreich: 2021 wurden 30 Frauen durch Ex-Partner, Bekannte oder Familienangehörige ermordet, während über 50 versuchte Morde verzeichnet wurden. Lockdowns und finanzielle Nöte haben die Situation in den eigenen vier Wänden zusätzlich verschärft. Eva Holzleitner und die internationale Expertin Johanna Nelles wiesen darauf hin, dass die Istanbul-Konvention eine essenzielle Rolle im Gewaltschutz spielt. Nelles, die das Sekretariat im Europarat leitet, erklärte, dass die Konvention nicht nur eine Prävention von Gewalt anstrebt, sondern auch einen umfassenden Ansatz für den Schutz von Frauen fördert. Diese Konvention, die in 34 Staaten ratifiziert wurde, verpflichtet die Unterzeichner zu einer engen Zusammenarbeit, um den Frauen und Mädchen weltweit besseren Schutz zu bieten, berichtet kontrast.at.
Holzleitner betont die Notwendigkeit eines nationalen Aktionsplans, der Gewaltschutz umfassend behandelt und auch langfristige Bildungsmaßnahmen umfasst. Der Zugang zu Hilfseinrichtungen muss verbessert und die Sensibilisierung der Bevölkerung gefördert werden. Die Regierung hat in diesem Jahr ein Budget von 24,6 Millionen Euro für den Gewaltschutz bereitgestellt, doch die Opferschutzeinrichtungen fordern 228 Millionen Euro, um ein effektives Hilfsnetz aufzubauen. Holzleitner ist besorgt, dass trotz der Maßnahmen der letzten Jahre noch viele Frauenmorde stattfinden, was deutlich macht, dass der Weg zum Schutz von Frauen in Österreich noch weit ist.