In Österreich ist die Gleichstellung von Frauen in Politik, Wirtschaft und Alltag nach wie vor ein drängendes Problem. Laut einem aktuellen Bericht des Österreichischen Städtebundes und der Arbeiterkammer zeigt der Gleichstellungsindex, dass lediglich 11 Prozent der Bürgermeister und 26 Prozent der Mitglieder in Gemeinderäten weiblich sind. In nur 51 von insgesamt 2.092 Gemeinden sind Frauen in Managementpositionen mit mindestens 50 Prozent vertreten, während in 341 Gemeinden überhaupt keine Frauen in Führungsrollen zu finden sind. Diese ernüchternden Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf zur Förderung einer frauengerechten Politik und zur Schaffung von Rahmenbedingungen, die es Frauen ermöglichen, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft teilzunehmen, wie es vienna.at berichtet.
Zukunft der Gleichstellung ins Visier nehmen
Der Gleichstellungsindex zeigt einen Durchschnittswert von nur 49 von 100 Punkten über mehrere Dimensionen hinweg, einschließlich Bildung, Einkommen und Gesundheitsversorgung. Besonders alarmierend sind die Ergebnisse im Bereich Einkommensgerechtigkeit, wo Frauen im Durchschnitt nur 19 Punkte erzielen. Der Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger fordert umfassende Maßnahmen, um die Lohnschere zu schließen und verstärkt Vollzeitmöglichkeiten für Frauen zu schaffen. Der Ausbau der Kinderbetreuung und mehr Teilzeitoptionen für Männer sollen dazu beitragen, die Care-Arbeit gerechter zwischen den Geschlechtern aufzuteilen. „Wir brauchen mehr Frauen in Entscheidungspositionen“, betont Weninger, gemäß den Ausführungen auf ots.at.
Zusätzlich wird auf die unzureichende Versorgung durch Gynäkologen hingewiesen, da in Österreich 410 Kassen-Gynäkologinnen fehlen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen, da nur zwei Drittel der Bezirke mit einer Gynäkologin ausgestattet sind. Auch die Mobilität zeigt ein Ungleichgewicht; Frauen sind stärker von öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig als Männer, was ihre Autonomie und Gleichstellung weiter einschränkt. Übereinstimmend fordern beide Institutionen nicht nur strukturelle Änderungen, um die Gleichstellung zu fördern, sondern auch eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation für Frauen in Österreich.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
