FPÖ warnt: Strabag in ungarische Wahlkampfwirren verwickelt!
FPÖ-Hafenecker fordert Aufklärung zu Strabags Einfluss im ungarischen Wahlkampf. Kontroversen um Baumängel und politische Einmischung.

FPÖ warnt: Strabag in ungarische Wahlkampfwirren verwickelt!
Am 1. November 2025 reagiert FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker auf die schweren Vorwürfe des ungarischen Ministers János Lázár. Dieser hat den österreichischen Baukonzern Strabag bezichtigt, sich in den ungarischen Wahlkampf einzumischen. Laut Lázár soll Strabag die ungarische Oppositionspartei TISZA unter der Führung von Péter Magyar finanziell unterstützen und Meinungsumfragen in Auftrag geben. Diese Anschuldigungen werfen ein Schlaglicht auf die aktuellen Spannungen zwischen Ungarn und der österreichischen Politikkultur.
Hafenecker bezeichnet die Vorwürfe als einen „außenpolitischen Sprengsatz“ und fordert von der österreichischen Außenministerin Beate Meinl-Reisinger eine umfassende Klarstellung. In der aktuellen Debatte über ausländische Einflussnahme kritisiert Hafenecker eine Doppelmoral, besonders im Vergleich zu den russischen Einflüssen. Er stellt die brisante Frage, ob möglicherweise EU-nahe oder Ukraine-nahe Strukturen in diese Angelegenheit verwickelt sind.
Politische und wirtschaftliche Hintergründe
Die Situation um Strabag ist komplex und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Der Streit um Baumängel an der Autobahn M30 zwischen Miskolc und Szikszó spielt hierbei eine zentrale Rolle. Lázár hat gefordert, dass Strabag diese Mängel bis Ende Oktober behebt. Diese Frist wurde jedoch nicht eingehalten, was zu einer Sperrung der Strecke und damit zu einer Debatte zwischen dem ungarischen Bauten- und Verkehrsministerium und Strabag führte. Lázár hat daraufhin mit außerordentlichen Finanzprüfungen und juristischen Schritten gegen den Konzern gedroht, und ihm vorwurfsvoll den Rücken gekehrt, anstatt sich um die Belange der Nutzer der Autobahn zu kümmern.
Die Tisza-Partei hat die Vorwürfe bezüglich finanzieller Unterstützung durch Strabag vehement zurückgewiesen und betont, dass sie legitim von Zehntausenden von Ungarn unterstützt werde, im Gegensatz zur Regierungspartei Fidesz. In Anbetracht der bevorstehenden Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr könnte Tisza zu einem ernstzunehmenden Herausforderer für den amtierenden Ministerpräsidenten Viktor Orbán avancieren.
Auswirkungen auf Strabag
Strabag steht als Konzern nicht nur unter Beobachtung bezüglich seiner politischen Aktivitäten, sondern auch wegen seiner wirtschaftlichen Verstrickungen. Das Unternehmen wird von der Familie Haselsteiner sowie Raiffeisen und Uniqa kontrolliert. Hans-Peter Haselsteiner, der ehemalige CEO von Strabag, war bekannt für seine politisch aktive Rolle und seine Großspenden für liberale Parteien in Österreich. Dies könnte zur gegenwärtigen Wahrnehmung der Firma als politischer Akteur in Ungarn beitragen.
Abschließend hat Hafenecker angekündigt, den Fall parlamentarisch aufzuarbeiten und eine Anfrage an die Außenministerin zu stellen. Er möchte die Kontakte und Informationsflüsse zwischen Strabag, NEOS, EU-Gremien und ungarischen Oppositionsvertretern offenlegen. “Österreich darf nicht zum Exporteur parteipolitischer Einflussnahme werden”, warnt Hafenecker und sorgt damit für zusätzliche Diskussionsstoff in der politischen Landschaft.
Die Situation verdeutlicht, wie eng politische und wirtschaftliche Belange miteinander verwoben sind und stellt die Frage, wie Österreichs Unternehmen in ausländischen Märkten agieren sollten.
Für weitere Informationen zu diesem Thema besuchen Sie bitte ots.at, kurier.at und Wikipedia.