Beim Wahlkampfabschluss in Innsbruck spricht die FPÖ von einer „historischen Chance“. Glaubt man den Umfragen, hat Markus Lassenberger gute Aussichten, um in die Stichwahl zu kommen. In einer Umfrage im Auftrag der Grünen wird Lassenberger bei der Bürgermeisterfrage auf Platz eins gesehen, während eine weitere Umfrage der Bezirksblätter die FPÖ auch im Gemeinderat in Führung sieht. Lassenberger selbst zeigt sich entspannt und nervös vor der Wahl nicht.
Die Stimmung im Innsbrucker Wahlkampf ist aufgeheizt, insbesondere gegen den derzeitigen Grünen Bürgermeister Georg Willi. FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl bezeichnet Innsbruck als „versifft“ und kritisiert Willi dafür. Ein umstrittenes Wahlplakat gegen Willi sorgte für Aufregung, was zu rechtlichen Schritten von Willi führte. Lassenberger gab dazu an, dass Willi nicht so empfindlich sein solle.
Lassenberger wird dem „gemäßigten Flügel“ der FPÖ zugerechnet, obwohl er thematisch der Parteilinie des blauen Frontmanns Herbert Kickls folgt. Die FPÖ fordert einen „Migrantenstopp für Innsbruck“, die „Abschaffung der Gendersprache“ und die „Bindung der städtischen Wohnungsvergabe an ausreichende Deutschkenntnisse“. Integration wird als „Bringschuld“ betrachtet, um ein „Innsbruck, so blau wie der Himmel“ zu schaffen.
Lassenberger hat kürzlich den stellvertretenden Stadtchefposten in Innsbruck erhalten, was überraschend war, da auch eine Kandidatin aus der Grünen-, SPÖ-, ÖVP-, Für Innsbruck-Koalition angetreten war. Die Grünen stellten einen Abwahlantrag gegen Lassenberger, der jedoch nicht zur Abstimmung kam. Dadurch platzte die Koalition, und seitdem herrscht im Gemeinderat das „Freie Spiel der Kräfte“.
Der intensive Wahlkampf belastete auch die Beziehung von Markus Lassenberger und seiner Partnerin Mariella Lutz. Lutz steht auf Platz Zwei der ÖVP-Abspaltungsliste „JA – Jetzt Innsbruck“ von Johannes Anzengruber, was zu potenziellen Meinungsverschiedenheiten führen könnte. Lassenberger betont jedoch, dass ÖVP und FPÖ inhaltlich nicht weit voneinander entfernt seien.