Die Beziehung zwischen Heinz-Christian Strache, dem ehemaligen FPÖ-Chef und Vizekanzler, und einem russischen Diplomaten namens Daniil Bisslinger gibt weiterhin Rätsel auf. Strache hatte Bisslinger in seinem Handy gespeichert und wollte offenbar einen „Gedankenaustausch mit jungen Beamten in Österreich“ in Betracht ziehen. Bisher war bekannt, dass Strache diese Idee hatte, aber nicht, dass er Bisslingers Kontaktinformationen an seinen Kabinettschef weitergegeben hatte. Dies wirft Fragen nach den Kontakten zwischen der FPÖ und Russland auf, insbesondere da die FPÖ ein „Freundschaftsabkommen“ mit einer Putin-hörigen Partei abgeschlossen hatte.
Der russische Diplomat Bisslinger ist kein Unbekannter und soll enge Verbindungen zu Politikern in Deutschland, darunter auch der AfD, haben. Bisslinger wurde bereits in der Vergangenheit beschuldigt, russische Geheimdienstkontakte zu haben, was jedoch nicht eindeutig bewiesen werden konnte. Er arbeitet jetzt wieder im russischen Außenministerium in einer Abteilung, die für den deutschsprachigen Raum zuständig ist, und hat angeblich mehrfach für Präsident Putin gedolmetscht. Sicherheitsbehörden können jedoch keine klare Aussage darüber treffen, ob er ein leutseliger Diplomat oder ein russischer Spion ist.
Die Russland-Nähe der FPÖ ist schon seit geraumer Zeit ein Thema. Das Parlament wird sich in den nächsten Monaten mit dem „rot-blauen Machtmissbrauch“ befassen, und dabei wird auch die Verbindung zwischen der FPÖ und Russland eine Rolle spielen. Die Grünen und die SPÖ haben die enge Beziehung zwischen der FPÖ und Putin als bedrohlich für Österreichs Sicherheit und Ansehen in der Welt bezeichnet.
Ex-Kabinettschef Roland Weinert, der damals mit Bisslinger Kontakt hatte, gibt an, dass er die Kontaktdaten von Strache erhalten und Bisslinger an die Beamtenebene verwiesen habe. Laut Weinert sei dies ein üblicher Vorgang gewesen, da die Verwaltungsakademie international tätig ist. Er betont jedoch, dass jeder Kontakt mit Diplomaten ein nachrichtendienstlicher Hintergrund haben könnte.
Insgesamt bleibt die genaue Beziehung zwischen Strache und Bisslinger unklar, aber die Kontakte zwischen der FPÖ und Russland bleiben ein kontroverses Thema. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Enthüllungen auf die politische Landschaft in Österreich haben werden.