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Forschungsförderung: Teuer, ineffizient und kaum nachvollziehbar!

Das globale Förderwesen für wissenschaftliche Forschung erhält von Experten ein verheerendes Urteil: Die herkömmlichen Finanzierungssysteme sind "oft teuer, zeitaufwendig und unpräzise". Dies betrifft insbesondere Forscher in leitenden Positionen, die mehr Zeit mit der Einwerbung und Verwaltung von Geldern verbringen als mit eigentlicher Forschung. Laut einer Studie verbringen diese Wissenschaftler durchschnittlich 45 Prozent ihrer Zeit mit administrativen Aufgaben. Diese Erkenntnis werfen die Autoren einer aktuellen Studie, unter Leitung von Professor Schweiger von der Technischen Universität Wien, auf, die von zahlreichen Faktoren wie Intransparenz und Voreingenommenheit geprägt ist. In der Praxis bedeutet dies, dass bis zu 50 Prozent der Fördermittel für die Erstellung von Anträgen aufgewendet werden müssen – ein Umstand, der für Steuerzahler äußerst fragwürdig erscheint, wie Kleine Zeitung berichtet.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der etablierte Peer-Review-Prozess, bei dem Forscher ihre Anträge einreichen und diese von anderen Forschern bewertet werden. Studien zeigen, dass dieser Prozess in den meisten Fällen nicht die besten Projekte identifiziert, da die Bewertung der Anträge inkonsistent und oft nicht mit dem späteren wissenschaftlichen Erfolg korreliert. Um diese ineffizienten Systeme zu reformieren, schlagen die Autoren alternative Modelle vor, die bereits international getestet werden. So könnte beispielsweise ein Lotteriesystem die Vergabe reduzieren und gleichzeitig mehr innovative Forschung finanzieren, wie DFG.de vorschlägt.

Positive Ansätze in der Förderpraxis

In Österreich gibt es bereits Beispiele für neue Bewertungsmethoden, wie das "1000-Ideen-Programm" des Wissenschaftsfonds (FWF). Hierbei erfolgt die Auswahl durch ein anonymisiertes und zufälliges Verfahren, das auf internationalen Gutachten basiert. So wird sichergestellt, dass wirklich die besten Projekte gefördert werden, ohne dass die Antragssteller im endlosen Verwaltungsprozess stecken bleiben. Diese Ansätze zeigen, dass es viele glänzende Ideen gibt, die sofortige Aufmerksamkeit und wissenschaftliche Evaluierung benötigen, um den stetigen Druck auf die Forscher zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität der Forschungsprojekte zu erhöhen.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Wien, Österreich
Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
dfg.de

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