Florian Tursky, der Digitalisierungsstaatssekretär Österreichs, wird von seinem Amt zurücktreten, um sich auf die Bürgermeisterkandidatur in Innsbruck zu konzentrieren. Dies wurde dem STANDARD von einer vertrauenswürdigen Quelle bestätigt. Der Posten von Tursky in Wien wird abgeschafft und die Digitalagenden gehen an Claudia Plakolm, eine Staatssekretärin der ÖVP. Tursky hatte bereits zuvor geplant, nach Tirol zurückzukehren, blieb jedoch bis zuletzt dabei, sich erst nach der Innsbruck-Wahl aus Wien zurückzuziehen. Unabhängig vom Wahlergebnis plant er, nach Innsbruck zu wechseln, wo derzeit Georg Willi von den Grünen Bürgermeister ist.
Turskys „Doppelfunktion“ als Wahlkämpfer in Innsbruck und Regierungspolitiker in Wien wurde kritisiert. Es wird berichtet, dass er schon immer beabsichtigte, sein Amt als Staatssekretär vor der Wahl aufzugeben, dies jedoch nicht öffentlich angekündigt hat, um seine letzten Projekte in Wien in Ruhe abschließen zu können. Die Gegner vermuten jedoch, dass Turskys Funktion in Wien seinem Wahlkampf in Innsbruck mehr schadet als nützt.
Das Bündnis „Das Neue Innsbruck“, bestehend aus ÖVP, Liste Für Innsbruck und dem Seniorenbund, wird am Montag offiziell den Wahlkampf im Innsbrucker Congress starten. Tursky hat diese Woche seine Kandidatenliste vorgestellt. Er war seit Mai 2022 Digitalisierungsstaatssekretär und gab im vergangenen September seine Kandidatur bekannt. Vor seiner Zeit in Wien arbeitete Tursky viele Jahre lang im Büro des damaligen Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter, zuerst als Pressesprecher, dann als Büroleiter. Tursky ist in Innsbruck geboren und ein Tiroler.
Claudia Plakolm, eine ehrgeizige Nachwuchshoffnung der ÖVP, wird die Digitalagenden von Tursky übernehmen. Sie zog im Jahr 2017 in den Nationalrat ein und übernahm 2021 die Junge Volkspartei. Kurz darauf wurde sie als Jugendstaatssekretärin angelobt. Plakolms Agenden wurden zuerst um den Bereich Zivildienst erweitert und nun wird sie auch für Digitalisierungsthemen verantwortlich sein.