FIS annulliert Seidls Medaillen: Bronze geht an Japan!

Die FIS annulliert Seidls Medaillen wegen Dopingvorwürfen. Welche Folgen hat dies für den ÖSV und den Sport?
Die FIS annulliert Seidls Medaillen wegen Dopingvorwürfen. Welche Folgen hat dies für den ÖSV und den Sport? (Symbolbild/DNAT)

FIS annulliert Seidls Medaillen: Bronze geht an Japan!

Seefeld, Österreich - Die Internationale Skiverband FIS hat heute die Annullierung von Wettkampfergebnissen des österreichischen Skifahrers Seidl bekannt gegeben. Dies betrifft zahlreiche seiner Wettkämpfe im Zeitraum vom 6. Oktober 2016 bis 18. Februar 2017 sowie vom 19. Februar bis 1. April 2019. Als Konsequenz der Entscheidung müssen Seidl sämtliche Medaillen und Preisgelder zurückgeben, die er in diesen Zeiträumen gewonnen hat. So erklärt der Österreichische Skiverband (ÖSV), dass insbesondere die Bronzemedaille vom Teamwettbewerb bei der WM 2021 in Oberstdorf und die Bronze-Medaille von den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Seefeld betroffen sind. Letztere Medaille wird nun Japan zugesprochen.

Die FIS hat angedeutet, dass mögliche weitere Konsequenzen folgen könnten. Während die nationale Anti-Doping-Agentur NADA in diesem Fall von einem Manipulationsverdacht spricht, begründet Seidl seine auffälligen Blutwerte mit einer Immunerkrankung. Diese Entwicklung wirft ein beunruhigendes Licht auf die Integrität des Sports und lässt für Seidls Rückkehr ins Wettkampfgeschehen viele Fragen offen. Der ÖSV äußerte sich optimistisch und hoffte auf einen Unschuldsbeweis des Athleten.

Dopingfälle im Sport

Der Fall von Seidl ist nicht der einzige Dopingvorfall, der in jüngster Zeit Schlagzeilen macht. Aktuell steht die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa im Fokus des Sportgerichtshofs CAS, der ab dem 26. September 2023 ihren Dopingfall verhandelt. Walijewa war im Dezember 2021 positiv auf das Dopingmittel Trimetazidin getestet worden. Interessanterweise wird die Verhandlung hinter verschlossenen Türen stattfinden und Walijewa wird nicht persönlich anwesend sein, sondern via Video-Übertragung.

Das Verfahren ist von internationaler Tragweite, da der Eiskunstlauf-Weltverband ISU und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA eine vierjährige Sperre gegen sie fordern. Die RUSADA-Anti-Doping-Kommission hatte zwar ihren positiven Test anerkannt, jedoch Walijewa keine Schuld zugesprochen, was bedeutet, dass sie bis jetzt keine Strafe erfahren hat. Die internationale Sportgemeinschaft verfolgt die Entwicklungen mit großem Interesse, insbesondere seit der Dopingaffäre rund um die Olympischen Spiele 2022 in Peking.

Rechtslage und Dopingbestimmungen

Um die Thematik rund um Dopingvergehen besser zu verstehen, ist es wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen. Der World Anti-Doping Code (WADC) bildet die Grundlage für die Verfolgung und Sanktionierung von Dopingverstöße und wird seit 2004 von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA umgesetzt. In Deutschland wird dieser durch den Nationalen Anti-Doping Code (NADC) vollzogen, der die Rechtslage seit dem 1. Januar 2021 geregelt hat.

Ein weiteres Beispiel für schwerwiegende Dopingfälle sind die Sperren zweier Olympiateilnehmer. Nischat Rachimow, der 2016 Gold im Gewichtheben gewann, musste seine Medaille wegen Dopingverstößen zurückgeben. Ähnlich erging es der russischen Geherin Jelena Laschmanowa, deren Goldmedaille von 2012 annulliert wurde. Diese Vorkommnisse verdeutlichen die strengen Maßnahmen, die gegen Dopingvergehen ergriffen werden.

Seit dem 10. Dezember 2015 sind in Deutschland Gesetze in Kraft, die den bestraften Umgang mit Dopingmitteln und -methoden klar definieren. Dopingkontrollen, die auch minderjährige Athleten betreffen können, sind dabei ein zentrales Element zur Wahrung der Integrität im Sport. Die NADA plant und koordiniert Dopingkontrollen im deutschen Spitzensport und geht sicher, dass die Maßnahmen effektiv umgesetzt werden.

Die aktuellen Entwicklungen im Dopingbereich, wie in den Fällen von Seidl und Walijewa, zeigen deutlich, dass der Kampf gegen Doping im Sport weiterhin von großer Bedeutung ist. Die Transparenz, Integrität und Fairness sind essenzielle Werte, die es zu schützen gilt.

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OrtSeefeld, Österreich
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