In der Nacht, als vier ehemalige FPÖ-Funktionäre sich nach einer KFG-Klubsitzung zu einem Würstelstand aufmachten, ereignete sich eine unerwartete Wendung im steirischen FPÖ-Finanzskandal. Die Ermittlungen in diese Angelegenheit, die mutmaßlich 1,8 Millionen Euro an veruntreuten Steuergeldern umfasst, wurden durch anonyme Schreiben ausgelöst. Matthias Eder, der lange Zeit die Finanzen der Grazer Stadtpartei verwaltete, reichte im November 2021 eine Selbstanzeige ein, in der er zugab, Geld für persönliche Zwecke verwendet zu haben. Diese Selbstanzeige trieb die Ereignisse voran und führte zum Rücktritt der gesamten Stadtparteispitze in Graz.
Das Treffen am Würstelstand zwischen Eder und den ehemaligen FPÖ-Funktionären war entscheidend. Während des Gesprächs, das aufgezeichnet wurde, änderte Eder seine Aussagen, die bisher die Grundlage für die strafrechtlichen Ermittlungen bildeten. Er gab zu, nicht allein für die Veruntreuung von Partei- und Klubgeldern verantwortlich zu sein und deutete an, dass auch andere involviert seien. In einer bewegenden Diskussion am Würstelstand prophezeite Eder, dass dem KFG-Klubchef Pascuttini etwas Schlimmes widerfahren werde und dieser sein geplantes Aufdeckerbuch über den Finanzskandal nicht veröffentlichen könne.
Die Ermittlungen sind weiterhin im Gange, wobei die Tonbandaufnahmen des Gesprächs als entscheidende Beweismittel dienen. Trotz Eders späteren Aussagen zur Trunkenheit in jener Nacht und seiner Rücknahme bestimmter Äußerungen, bleibt die Besorgnis über mögliche Bedrohungen gegenüber Pascuttini und anderen Beteiligten bestehen. Der plötzliche Tod des ehemaligen Büroleiters von Mario Eustacchio, den die Staatsanwaltschaft als Suizid einstuft, befeuert diese Besorgnis, da ein ballistisches Gutachten noch ausständig ist. Pascuttini plant dennoch, weiterhin aktiv zu bleiben und seine Angaben bei der Polizei zu machen. Die Geschichte um den FPÖ-Finanzskandal in der Steiermark bleibt somit weiterhin im Fokus der Ermittlungen und der öffentlichen Aufmerksamkeit.