Österreich

Finanzlage und Vereinbarkeit: Sorgen der Bürgermeisterinnen in Österreich

Die zunehmende Belastung des Bürgermeisteramtes: Finanzen, Familie und rechtliche Verantwortung im Fokus

Die steigende Belastung des Bürgermeisteramtes stellt sowohl Bürgermeisterinnen als auch Ortschefs vor wachsende Herausforderungen. Laut einer aktuellen Umfrage des Gemeindebundes unter 451 (Vize-)Bürgermeisterinnen und -Bürgermeistern sind die finanzielle Lage der Gemeinde, die zunehmende rechtliche Verantwortung und die steigenden Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger Hauptanliegen der kommunalpolitischen Verantwortungsträger. Männer empfinden bürokratische Hürden als besonders herausfordernd, während Frauen die Zeitbelastung des Amtes stärker betonen.

Die Umfrage verdeutlicht auch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung der Anforderungen an Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Während 85 Prozent der Männer keine Unterschiede sehen, sind 58 Prozent der Frauen der Meinung, dass unterschiedliche Erwartungen an Männer und Frauen im Amt gestellt werden. Frauen führen insbesondere die herrschende Rede- und Sitzungskultur sowie die mangelnde weibliche Repräsentation als belastende Faktoren im Bürgermeisteramt an.

Die rechtliche Verantwortlichkeit und die Komplexität des Bürgermeisterjobs stellen weiterhin abschreckende Aspekte dar. Der Gemeindebund plant, eine Initiative zu starten, um die Verantwortlichkeiten der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aufzuzeigen und sie zu unterstützen. Darüber hinaus appelliert der Gemeindebund an die Bundesregierung, ein Finanzierungspaket in Höhe von einer Milliarde Euro für die Kommunen bereitzustellen, um die Finanzlage zu verbessern.

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Frauen sind auf Gemeindeebene nach wie vor unterrepräsentiert. Nur etwa 26 Prozent der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sind weiblich, während der Anteil der Bürgermeisterinnen in Österreich nur bei elf Prozent liegt. Die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird als Hauptgrund für den niedrigen Frauenanteil im Bürgermeisteramt genannt. Gezielte Mentoring-Programme und veränderte Rahmenbedingungen werden als Schlüssel zur Erhöhung des Frauenanteils angesehen, um eine repräsentativere Demokratie auf kommunaler Ebene zu gewährleisten.

Quelle/Referenz
derstandard.at

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