Die Staatsanwaltschaft Wien hat offizielle Ermittlungen gegen einen Wiener Imam eingeleitet, der Mitte Februar aufgrund antisemitischer Facebook-Postings zurückgetreten war. Die Behörde bestätigte, dass ein Verfahren wegen Verhetzung nach genauer Prüfung der Textbeiträge eingeleitet wurde. Am vergangenen Montag fand an der Adresse des Imams eine Hausdurchsuchung statt, deren Ergebnisse bisher nicht bekannt sind.
Der betreffende Imam der Assalam-Moschee in Wien-Meidling geriet aufgrund seiner antisemitischen Äußerungen ins Visier der Strafverfolgungsbehörden. Seine rassistischen Postings auf Facebook, in denen er Gewalt und Hass gegen Juden predigte, führten zu einem offiziellen Verfahren. Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) verhängte über den Imam ein Tätigkeitsverbot und distanzierte sich von seinen Äußerungen als inakzeptable Reaktion auf den Nahostkonflikt.
Die Assalam-Moschee, hauptsächlich von Menschen mit ägyptischen Wurzeln besucht, ist seit 2016 Teil der IGGÖ. Die Predigten in der Moschee wurden von der IGGÖ auf problematische Inhalte überprüft, wobei keine festgestellt wurden. Die IGGÖ betonte jedoch, dass der betreffende Imam die Verantwortung für sein Verhalten in den sozialen Medien trage. Trotz des Ermittlungsverfahrens bleibt er einfaches Mitglied der IGGÖ, und ein Ausschluss wäre nur bei rechtskräftiger Verurteilung mit einer Haftstrafe von über einem Jahr möglich.