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Ein zentrales Thema in der Diskussion um Brustkrebs ist die erblich bedingte Variante dieser Erkrankung, die pro Jahr in Deutschland 70.000 Frauen betrifft. Laut dem Wiener Gynäkologen führt die Entdeckung der BRCA1- und BRCA2-Genmutationen zu einem besseren Verständnis der genetischen Risikofaktoren. Diese Mutationen erhöhen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, signifikant. "Wir wissen heute, dass etwa fünf bis sieben Prozent der Mammakarzinom-Erkrankungen durch BRCA1 bzw. BRCA2 verursacht werden", erklärte er. Zudem ist es besorgniserregend, dass insgesamt zehn bis 15 Prozent der Brustkrebserkrankungen familiär gehäuft auftreten können. Frauen sollten besonders wachsam werden, wenn es in ihrer Familie zu Brustkrebsfällen kommt, weshalb in Österreich zahlreiche Brustgen-Beratungsstellen zur Verfügung stehen, um mögliche genetische Risiken zu untersuchen, wie Kleine Zeitung berichtete.
Neue Strategien zur Früherkennung und Prävention
Um die Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, werden verschiedene Strategien empfohlen. Dazu gehört eine engmaschige Überwachung, unter anderem durch jährliche MRT-Untersuchungen, oder sogar präventive chirurgische Eingriffe, wie im Fall von Hollywood-Star Angelina Jolie. Mit der ABCSG-Studie 50 wird nun eine neuartige Therapie erforscht: Frauen mit einer BRCA1-Mutation erhalten über fünf Jahre das Medikament Denosumab, dessen Effekt auf die Brustkrebsprävention beobachtet werden soll. Studien zeigen, dass Frauen mit BRCA-Mutationen im Durchschnitt 20 Jahre jünger erkranken als Frauen ohne diese genetische Veranlagung, was eine gezielte und individuell angepasste Therapieplanung essenziell macht. Die Überlebensrate bei früher Diagnosestellung ist laut aktuellen Statistiken deutlich besser, was die Bedeutung der Früherkennung unterstreicht, auch in Anbetracht der Daten von brustkrebs.de, die zusätzlich die Herausforderung zeigen, dass jeder 100. Fall Brustkrebs auch Männer betrifft.
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