
Im österreichischen Bundesland Salzburg wird ein bahnbrechendes Projekt für Patientinnen und Patienten mit Myalgischer Encephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ins Leben gerufen: Eine spezialisierte Anlaufstelle, die dringend erforderlich ist, wurde kürzlich vom Landtagsausschuss beschlossen. Laut dem Grünen Landtagsabgeordneten Kimbie Humer-Vogl sind in Salzburg schätzungsweise 5.000 Menschen betroffen, darunter viele, die so schwer erkrankt sind, dass sie meist zuhause bleiben müssen. ME/CFS, eine komplexe neuroimmunologische Erkrankung, zeigt Symptome wie extreme Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, und wird oft nach Infektionen oder traumatischen Erlebnissen ausgelöst. Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) betont, dass die Anlaufstelle einen zentralen Ort für Diagnosen und Behandlungen bieten soll, während es gegenwärtig an spezialisierten Einrichtungen in vielen Bundesländern mangelt, wie 5min.at berichtete.
Planung und Herausforderungen
In Salzburg wurde bereits im Herbst 2024 ein Grundsatzbeschluss für diese Anlaufstelle gefasst. Das Konzept wird derzeit ausgearbeitet, jedoch bleibt unklar, in welcher Form diese Einrichtung letztlich umgesetzt wird. Ein mobiles Angebot, das direkt zu den Betroffenen kommt, wird in Erwägung gezogen, während einige Stakeholder eine Ansiedlung bei den Salzburger Landeskliniken (SALK) favorisieren, um den Austausch zwischen verschiedenen Fachärzten zu fördern. Derzeit ist das Prozedere zur Diagnosestellung bei ME/CFS eine große Hürde, weshalb eine schnelle und einfache Anlaufstelle notwendig ist. Der Wiener Neurologe Michael Stingl fordert eine schnellere Umsetzung dieser Einrichtungen, um den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden, wie es auch salzburg24.at anmerkte.
Die nächste Entscheidung über die konkrete Ausgestaltung der Salzburg Anlaufstelle steht für 2025 an. Aktuell werden verschiedene Optionen von einem interdisziplinären Ärzteteam diskutiert, wobei die Landesregierung noch Fragen zur Finanzierung klären muss. Die Notwendigkeit einer Gesamtstrategie für die Behandlung von ME/CFS in Österreich ist unbestritten, da viele betroffene Personen sich über die mangelnde Versorgung und Unterstützung beschweren. Die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS erhebt die Stimme, um für eine koordinierte Herangehensweise drängend einzutreten und das Bewusstsein für die Krankheit zu stärken.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung