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Die laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen der FPÖ und der ÖVP sorgen für heftige Reaktionen in der österreichischen Gesellschaft, besonders bei den Kirchenvertretern. Wie katholisch.at berichtete, plant die FPÖ die Abschaffung der steuerlichen Absetzbarkeit von Kirchenbeiträgen und Spenden an gemeinnützige Organisationen, sowie die Grundsteuerbefreiung für Kirchen und religiöse Gemeinschaften. Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, bezeichnete diese Vorhaben als „völlig untaugliches Mittel“ zur angestrebten Budgetkonsolidierung und warnte, dass dies die gesellschaftlich wichtigen Tätigkeiten der Kirchen gefährden würde.
Empörung unter Kirchenvertretern
Anna Parr, Generalsekretärin der Caritas, sprach von einem „massiven Angriff“ auf die Kirchen und den gesamten gemeinnützigen Sektor. Ihr zufolge wird die Finanzierungsbasis von Hilfsorganisationen gefährdet, was weitreichende negative Folgen hätte. Die Caritas ist besonders betroffen, da sie sowohl von der Streichung der Absetzbarkeit der Spenden als auch von der des Kirchenbeitrags, der zur Finanzierung vieler Initiative dient, betroffen ist. Darüber hinaus kritisierte auch die Volkshilfe die FPÖ-Pläne als existenzbedrohend für armutsbetroffene Kinder und warnte vor einer möglichen Regelung zur Krankenversicherung, die Kinderzuschläge gefährden könnte.
Schipka wies darauf hin, dass über 3,2 Millionen katholische Menschen in Österreich Kirchenbeiträge zahlen und damit entscheidend zur sozialen und kulturellen Infrastruktur des Landes beitragen. Eine Änderung der steuerlichen Regelungen würde nicht nur für die Kirchen, sondern auch für zahlreiche gemeinnützige Organisationen, wie Musik- und Sportvereine, ein wirtschaftliches Risiko darstellen. Die geplanten Maßnahmen seien „wirtschaftlich unklug“, da sie die Solidarität in der Gesellschaft untergraben würden, so Schipka weiter, zudem sei der volkswirtschaftliche Nutzen der Organisationen um ein Vielfaches höher als der mögliche Steuerentgang, bestätigte eine Studie des IHS und Joanneum Research.Dies unterstreicht die Gefahr, die von den FPÖ-Plänen ausgeht.
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