Eltern fordern mehr Sicherheit: Schulwege sind gefährlicher denn je!
Eltern fordern mehr Sicherheit auf Schulwegen in Wien. Umfrage zeigt hohe Gefahrenwahrnehmung bei Volksschulkindern.

Eltern fordern mehr Sicherheit: Schulwege sind gefährlicher denn je!
Eltern in Österreich fordern mehr Sicherheit auf den Schulwegen ihrer Kinder. Die zunehmende Verkehrsdichte, komplexe Kreuzungen und Ablenkungen durch Smartphones stellen eine ernste Herausforderung dar, wie eine Umfrage des ÖAMTC und KFV zeigt. Laut der Erhebung empfinden 31% der Eltern den Schulweg als schwierig, wobei sie insbesondere das hohe Verkehrsaufkommen, unübersichtliche Kreuzungen und das Fehlen von Zebrastreifen als Hauptursachen anführen.
Eine weitere Besorgnis steckt in der Nutzung von Mobiltelefonen: Obwohl 45% der Volksschulkinder ein Handy auf dem Schulweg dabeihaben, glauben nur 13% der Eltern, dass dies oft zu Ablenkung führt. Der Zusammenhang zwischen Handynutzung und Verkehrssicherheit wird von vielen Eltern unterschätzt, wie aus den Befragungsergebnissen hervorgeht. Ein weiterer Punkt ist, dass 93% der Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren grundlegende Verkehrsregeln kennen, dennoch gibt es weiterhin erhebliche Sicherheitsbedenken.
Unfallstatistik und Präventionsmaßnahmen
Im Jahr 2024 kam es in Österreich zu 451 Unfällen auf Schulwegen, wobei glücklicherweise keine Kinder ums Leben kamen. Trotzdem liegt diese Zahl unter dem langjährigen Schnitt von 488 verletzten Kindern. Unter den verletzten Kindern sind die häufigsten Verkehrsteilnehmer Fußgänger. Somit verunglückten 37 Kinder, die zu Fuß unterwegs waren, während weitere 12 mit dem Bus und 10 mit Spiel- und Sportgeräten verunglückten.
Die Umfrage zeigt außerdem, dass 38% der Eltern sich mehr sichere Übergänge und 30% einen vermehrten Einsatz von Schülerlotsen wünschen. Besonders wichtig ist Klaus Robatsch vom KFV, der die Notwendigkeit des Übens von Schulwegen und der Begleitung durch Eltern betont. Zebrastreifen, so merkt er an, sind kein „Sicherheitsgarant“ und es sei wichtig, Sichtabschottungen in Schulnähe zu überprüfen.
Elterntaxi und Verkehrssicherheit
Eine zusätzliche Umfrage der ADAC Stiftung verdeutlicht die Rolle der Elterntaxis im Schulverkehr. Jedes vierte Grundschulkind wird zumeist mit dem Elterntaxi zur Schule gebracht, wobei Hauptgründe wie Anschlusstermine, schlechtes Wetter und Zeitersparnis genannt werden. Kritisch wird zudem die durch Elterntaxis erhöhte Gefährdung des Schulwegs betrachtet, da 62% der Eltern zu viel Verkehr vor Schulen wahrnehmen und 56% gefährliche Verkehrssituationen durch die zusätzliche Verkehrslast sehen.
Die Verkehrssituation auf Schulwegen bewertet im Durchschnitt 56% der befragten Eltern als sicher. Dennoch existiert eine signifikante Angst vor Verkehrsrowdys und der Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer. 62% der Kinder nutzen während des Schulwegs ein Smartphone, was potenziell ebenfalls zu Ablenkung führen kann.
Insgesamt sind 79% der Eltern bereit, sich aktiv an der Verbesserung der Sicherheit auf Schulwegen zu beteiligen. Ihre Vorschläge und die gesammelten Ergebnisse der Befragungen werden als wertvoll für die Evaluierung und Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen angesehen. Diese Bemühungen zielen darauf ab, einen sicheren und angenehmen Schulweg für Kinder zu gewährleisten.