Am Südufer von Fehmarn, wo einst Familien ihren Urlaub verbrachten, verblasst der Glanz der ehemaligen Ferienstätte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg in tristem Verfall. Seit ihrer Schließung im Jahr 2019 hat das Gelände zunehmend den Charakter eines Schandflecks angenommen, mit grafittibeschmierten Wänden und verwitterten Strukturen, die den Erinnerungen an viele Sommerferien nachhängen. Der Landkreis hatte den Komplex aufgrund finanzieller Defizite aufgegeben, nachdem er in einem Jahrzehnt ein Defizit von 650.000 Euro angehäuft hatte, berichtet Merkur.
Ein Erbbaupachtvertrag mit der JUFA Hotels Österreich GmbH wurde 2019 geschlossen, um die Liegenschaft dennoch zu entwickeln. Doch der Traum vom neuen Familienhotel kam bereits 2022 ins Stolpern – ein Bürgerentscheid verhinderte das Projekt. Aktuell bleibt das Gelände verwahrlost, während der Landkreis und die JUFA Hotels an Lösungen arbeiten. Wegen eines Brandes im Juli 2023, verursacht durch einen technischen Defekt, sind zudem Teile der Gebäude erheblich beschädigt worden. JUFA bleibt jedoch optimistisch und verfolgt weiterhin Pläne zur Neugestaltung der Liegenschaft. „Eine Nichtnutzung ist nicht unser Ziel“, erklärt Ulrike Grochot, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei JUFA. Trotz der Schwierigkeiten sei die Unterstützung der Politik ungebrochen, so dass ein Familienhotel weiterhin in Aussicht steht.
Restriktionen und Neuüberlegungen
Das Bauvorhaben wird durch ein uneingeschränktes Bauverbot für neue Hotels an einem wichtigen Küstenstreifen erschwert. „Das Grundstück unterliegt gesetzlichen Restriktionen bezüglich der Bebaubarkeit“, erläutert Mandy Cronauge von der Stadt Fehmarn. Vorübergehende Nutzung als Flüchtlingsunterkunft wurde ebenfalls geplankt, doch auch dieses Unterfangen scheiterte. JUFA hat mittlerweile Alternativvorschläge entwickelt, um die bestehenden Gebäude nicht weiter zu vernachlässigen. Der CEO der JUFA Hotels, Gerhard Wendl, betont: „Wir wollen das Projekt neu denken und streben eine gangbare Lösung an“, um die Insel Fehmarn wieder als attraktives Ziel für Familien zu etablieren.
In der unmittelbaren Umgebung gibt es jedoch auch Fortschritte: Geplante Hotelprojekte in Burgtiefe könnten bald Baurecht erhalten, was die Chancen auf eine Revitalisierung des Gebiets erhöhen könnte. Während die maroden Strukturen der ehemaligen Ferienanlage weiterhin die Besucher des Südstrands verunsichern, bleibt das Interesse an einer rechtzeitigen Wiederbelebung ungebrochen. Der Druck auf alle Beteiligten, passende Lösungen zu finden, wächst.
Merkur und OSTHESSEN|NEWS berichten über die Entwicklungen vor Ort.Ort des Geschehens
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