In Österreich sind rund 600.000 Menschen betroffen von der Tragödie der Einsamkeit, einem Zustand, der mehr als nur ein Gefühl der Isolation beschreibt. Laut einer umfassenden Studie der Caritas verbringen diese Menschen mehr als die Hälfte ihrer Zeit unfreiwillig allein, was gefährliche gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler beschreibt Einsamkeit als ernsthaftes Problem, das nicht ignoriert werden sollte. Besonders auffällig ist, dass die Dunkelziffer wahrscheinlich noch höher ist, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht, wie steiermark.orf.at berichtete.
Notwendigkeit eines Aktionsplans
Tödtling-Musenbichler fordert einen nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung der Einsamkeit, inklusive einer übergeordneten Regierungsstelle, die sich diesem Thema widmet. Die Idee, ein eigenes Ministerium für Einsamkeit zu schaffen, orientiert sich an Vorbildern aus Großbritannien und Japan. „Wenn wir uns verständigen und einen Pakt gegen Einsamkeit ins Leben rufen, wäre dies bereits ein wichtiger Schritt“, erklärt sie. Zahlreiche Initiativen, darunter das Plaudernetz, bieten einfache Möglichkeiten, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Zudem erfreuen sich die sogenannten Plauderbankerl, an denen Freiwillige bereitstehen, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen, immer größerer Beliebtheit, wie die Caritas-Studie verdeutlicht.
Diese Maßnahmen sind nicht nur notwendig, um den persönlichen Kontakt zu fördern, sondern zielen auch darauf ab, der wachsenden psychischen Belastung entgegenzuwirken, die Einsamkeit verursachen kann. Laut einer anderen Umfrage der Caritas gibt es jedoch einen hohen Informationsbedarf bei den Regierungsverhandlungen über Einsamkeit, die vielen Betroffenen oft nicht bewusst ist, was die Umsetzung solcher Projekte erschwert. Mit der richtigen Unterstützung könnte Österreich jedoch auf einen besseren Weg kommen, um die soziale Isolation vieler Menschen zu verringern, wie caritas-wien.at hervorhebt.
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