Claus Peter Albers aus Esslingen bei Stuttgart hatte sich extra für eine Führung ins Parlament begeben. Doch als er gerade dort ankam, ereilte ihn eine Überraschung: „Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, wir freuen uns, in diesem Moment den einmillionsten Gast seit der Wiedereröffnung des Parlamentsgebäudes begrüßen zu dürfen“, erklang eine Durchsage. Albers, ein deutscher Rentner, der noch nie zuvor das Hohe Haus besucht hatte, war überwältigt. Er hatte das Parlament schon oft von außen gesehen, wenn er seine Tochter in Wien besuchte, doch nun wollte er es auch von innen erleben.
Die Parlamentsspitze empfing den millionsten Besucher herzlich. Nationalratspräsident Walter Rosenkranz betonte, dass das große Interesse der Bürgerinnen und Bürger am Ort der politischen Debatte und Entscheidung zeige, wie wichtig es sei, die Arbeit transparent und nahbar zu gestalten. Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner freute sich, dass das Interesse am sanierten Parlament auch nach fast zwei Jahren seit der Wiedereröffnung nicht abgebrochen ist. Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures hob die Beliebtheit des Parlaments als offenes Haus des Volkes und der Demokratie hervor. Bundesratspräsident Franz Ebner interpretierte den Besuch des millionsten Gastes als beeindruckenden Beweis des öffentlichen Interesses an der Demokratie und dem Parlamentarismus.
Das Parlament bietet Besucher:innen jeden Alters zahlreiche Angebote. Täglich finden kostenlose Führungen durch das Gebäude auf Deutsch und Englisch statt, spezielle Rundgänge für Kinder und Familien werden samstags angeboten. Es gibt auch Spezialführungen durch die Parlamentsbibliothek, das Palais Epstein und zu den Themen Kunst sowie Parlamentarismus und Frauen. Gruppen können individuelle Führungen buchen. Neben Führungen können Besucher:innen an Plenartagen Sitzungen von Nationalrat und Bundesrat besuchen, an Veranstaltungen teilnehmen, in der Bibliothek und im Archiv recherchieren oder Ausstellungen besichtigen.
Im Besucher:innenzentrum „Demokratikum – Erlebnis Parlament“ können Gäste das Parlament auf eigene Faust erkunden und Informationsmaterialien rund um das Parlament finden. Für die Demokratiebildung stehen verschiedene Workshops der Demokratiewerkstatt zur Verfügung, bei denen Acht- bis 19-Jährige spielerisch politische Partizipation erleben können. Beim Jugendparlament und beim Lehrlingsparlament haben Schüler:innen bzw. Lehrlinge die Möglichkeit, einen Tag lang in die Rolle von Abgeordneten zu schlüpfen.
Der Besuch des millionsten Gastes im Parlament unterstreicht die Bedeutung des öffentlichen Interesses an der Demokratie und dem politischen Geschehen. Er zeigt, dass das Parlament für viele Menschen ein Ort ist, den sie besuchen wollen, um selbst Teil des politischen Prozesses zu sein. Es ist ermutigend zu sehen, dass das Interesse am Parlament auch lang nach der Wiedereröffnung des Gebäudes anhält und dass die vielfältigen Angebote für Besucher:innen großen Zuspruch finden.
Quelle: www.parlament.gv.at
