
Am 13. April 2025 geriet ein 42-jähriger rumänischer Staatsbürger in eine Notlage am Breitenberg in Dornbirn. Nur mit einer Hose und einer Wollhaube bekleidet, hatte der Mann Hilferufe ausgerufen, die Passanten anlockten und schließlich die Einsatzkräfte informierten. Aufgrund der extremen Bedingungen und der steilen Felswand, an der er etwa 300 Meter über dem Boden hing, war eine herkömmliche Bergung nicht möglich. In dieser kritischen Situation kam eine Drohne zum Einsatz, um den Mann zu lokalisieren. Die Feuerwehr Dornbirn koordinierte diese moderne Rettungsaktion, unterstützt durch die Schweizer Rettungsflugwacht REGA, die schnell zur Hilfe gerufen wurde.
Nach der erfolgreichen Lokalisierung wurde der Mann mit einem Helikopter gerettet. Er wurde anschließend ins Krankenhaus Dornbirn gebracht, wo festgestellt wurde, dass er stark unterkühlt war und unter Muskelkrämpfen litt. Er war leicht alkoholisiert und wollte offenbar „Bergsteigen ausprobieren“. Bei dem Einsatz waren insgesamt 14 Mitglieder der Bergrettung, 6 Feuerwehrkräfte, 4 REGA-Mitarbeiter, 2 Sanitäter des Österreichischen Roten Kreuzes sowie 4 Polizeibeamte beteiligt. Die Koordination der Aktion oblag der Landespolizeidirektion Vorarlberg.
Drohnen in der Bergrettung
Die Verwendung von Drohnen wie in diesem Fall wird zunehmend in der Alpenregion eingesetzt, um Rettungseinsätze effizienter zu gestalten. Diese Technik hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, wobei seit dem 1. Januar 2021 die EU-Drohnenverordnung in allen EU-Mitgliedstaaten gilt. Drohnen werden in fünf Risikoklassen (C0 bis C4) eingeteilt, und ab einem Gewicht von 250 Gramm ist ein EU-Drohnenführerschein erforderlich. Professionelle Drohnen, die oftmals mit hochauflösenden Kameras und Wärmebildtechnik ausgestattet sind, ermöglichen den Einsatzkräften einen Überblick über die Situation und das Erkennen von Gefahrenstellen, besonders in schwierigen Geländen und unter schlechten Sichtbedingungen.
Diese Entwicklungen sind insbesondere relevant, da die Popularität von Bergaktivitäten wie Wandern und Skifahren in Österreich jährlich Tausende von Menschen anzieht. Allerdings führt die hohe Anzahl an Touristen auch zu einer Zunahme von hochalpinen Rettungseinsätzen, die häufig notwendig werden, wenn Wanderer sich verirren oder in Lawinengebiete geraten. In diesem Kontext können Drohnen nicht nur lebensrettend sein, sondern auch das Risiko für Bergretter minimieren, die häufig in gefährliche Situationen geraten.
Regelungen und Herausforderungen
Trotz der Vorteile des Drohneneinsatzes in der Bergrettung gibt es auch Grenzen und Herausforderungen. Der Einsatz ist umstritten, da unterschiedliche Meinungen von Hobbyfliegern und Filmemachern existieren. Die Registrierungspflicht und die verschiedenen regulativen Anforderungen, die für die Nutzung von Drohnen gelten, sind zusätzliche Überlegungen, die Berücksichtigung finden müssen. Besonders in Naturschutzgebieten sind strenge Regelungen zu beachten, und in einigen Skigebieten sind Drohnen aus Sicherheitsgründen vollständig verboten.
Insgesamt zeigt der jüngste Vorfall am Breitenberg eindrücklich, wie moderne Technologie in kritischen Situationen helfen kann und welche Rolle Drohnen in der Bergrettung spielen. Sie bieten nicht nur eine wertvolle Unterstützung für die Einsatzkräfte, sondern erhöhen auch die Sicherheit für Bergsportler.
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