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Die dringend benötigten Behandlungszentren für Long Covid-Patientinnen und Patienten in Österreich lassen weiter auf sich warten, fünf Jahre nach Beginn der Pandemie. Bislang wurden solche Einrichtungen lediglich für Salzburg und Burgenland konkret angekündigt. In Wien und in der Steiermark laufen zwar Planungen, doch eine flächendeckende Versorgung bleibt aus. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) forderte von der Regierung ein abgestimmtes österreichweites Gesamtkonzept, da in Vorarlberg bereits eine Koordinationsstelle am Landeskrankenhaus Hohenems aktiv ist, die jedoch auf eine offizielle Anlaufstelle für Betroffene wartet, wie vorarlberg.orf.at berichtete.
Aktuelle Entwicklungen in den Bundesländern
Salzburg hat als erstes Bundesland eine Anlaufstelle für ME/CFS-Patientinnen und Patienten beschlossen, doch genaue Informationen über den Zeitpunkt der Einrichtung fehlen noch. Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) teilte mit, dass die konkreten Schritte auf einem interdisziplinären Austausch basieren. Betroffene können sich aktuell an die Long Covid Ambulanz in Zell am See und das Uni-Klinikum Salzburg wenden. Allerdings bemängeln die Selbsthilfegruppen eine unzureichende Versorgung, was die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen unterstreicht, so news.at.
In Wien wird ein "PAIS-Kompetenzzentrum" eingeführt, die Ideen dafür werden derzeit entwickelt. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat zwar zugesagt, dass die Stadt finanziell und konzeptionell an der Einrichtung mitwirkt, doch Details sind noch unklar. Parallel dazu plant die Steiermark, in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Graz, eine Anlaufstelle für ME/CFS und Long Covid. Zudem ist bekannt, dass Tirol bereits eine Koordinationsstelle eingerichtet hat, die Patienten unterstützt. Die Situation in Oberösterreich ist jedoch zurückhaltend, da keine speziellen Einrichtungen existieren und der benötigte Datenfundus zur Bedarfsabschätzung fehlt. Patientenvertreter kritisieren die fehlende Gesamtplanung und dass Betroffene trotz der angekündigten Entwicklungen weiterhin auf sich allein gestellt sind, wie die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS betont.
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