Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe setzen auf Direktvermarktung. Laut einem Bericht von orf.at nutzen bereits 14 Prozent der landwirtschaftlichen Direktvermarkter in Österreich einen eigenen Webshop, während zehn Prozent auf digitale Verkaufsplattformen setzen. Eine kürzlich durchgeführte Studie untermauert den Trend zur Digitalisierung in der Landwirtschaft. Die Landeslandwirtschaftskammer und verschiedene Organisationen haben Initiativen ins Leben gerufen, um Betriebe bei der Nutzung digitaler Vertriebskanäle wie Webshops, Automaten und Click & Collect zu unterstützen. Diese digitalisierten Verkaufsstrategien bieten nicht nur Effizienz, sondern helfen auch, neue Zielgruppen zu erreichen.
In Südtirol hingegen zeigt sich laut der Handelskammer Bozen ein ermutigendes Bild der Direktvermarktung. Von den 16.013 aktiven landwirtschaftlichen Betrieben haben sich lediglich 455 auf den Verkauf ihrer Produkte spezialisiert, was einem bescheidenen Anteil von 2,8 Prozent entspricht, so der Bericht von sbb.it. Die WIFO-Studie über den Status der Direktvermarktung wurde von 203 landwirtschaftlichen Unternehmern durchgeführt, und die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Direktvermarktung in Südtirol große wirtschaftliche Chancen birgt. Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben an, dass die höhere Wertschöpfung ihrer Betriebe ein ausschlaggebender Grund für den Einstieg in die Direktvermarktung war.
Wachstum und Herausforderungen
Die Studie zeigt, dass ein erheblicher Teil der Direktvermarkter in Südtirol, etwa 83,7 Prozent, den direkten Verkauf über Hof und Markt bevorzugt. Diese Vertriebswege haben zur Schaffung eines jährlichen Umsatzes von 44,7 Millionen Euro beigetragen. Allerdings stehen viele Direktvermarkter vor Herausforderungen wie hohem Arbeitsaufwand und dem Bedarf an umfassendem Fachwissen, um im wettbewerbsintensiven Markt bestehen zu können. Dennoch äußern die meisten Befragten eine positive Zukunftsperspektive und planen, ihre Betriebe auszubauen.