Nach dem plötzlichen Rücktritt von Linz Bürgermeister Klaus Luger wegen der Brucknerhausaffäre hat sich Dietmar Prammer, der seit 2021 als Planungsstadtrat tätig ist, als Kandidat für die Bürgermeisterwahl aufgestellt. Am Montag wählte ihn der Bezirksparteivorstand mit 34 von 35 Stimmen zum roten Spitzenkandidaten. "Ich bin sehr enttäuscht über sein Verhalten und die Tatsache, dass er uns in diese Situation gebracht hat", kommentierte Prammer Lugers Rücktritt, während er zugleich dessen Verdienste für die Stadt würdigte, wie die Krone berichtete.
Wahlkampf unter besonderen Vorzeichen
Prammer hat sich klare Ziele gesetzt: Er möchte am 12. Jänner in die Stichwahl kommen und diese am 26. Jänner gewinnen. "Es wird sehr schwierig, dessen bin ich mir bewusst", gibt er zu und erkennt die hohe Motivation anderer Parteien, insbesondere der FPÖ, aufgrund vergangener Wahlerfolge. Um Vertrauen zurückzugewinnen, plant Prammer, durch zahlreiche Hausbesuche in der Bevölkerung Präsenz zu zeigen. Dazu wollen die SPÖ und Prammer die Schwächen in der Migrationspolitik anpacken und klare Positionen formulieren, um ein sicheres und soziales Linz zu gewährleisten.
Einen Meinungswechsel hat Prammer auch bei der geplanten Digital-Uni vollzogen, die nun auf dem Gelände der PostCity beim Hauptbahnhof errichtet werden soll. Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern legt er weniger Wert auf umfangreiche Maßnahmenkataloge, sondern fokussiert sich auf einige zentrale Themen wie sozialen Wohnbau und Sicherheit. Der Wahlkampf verläuft nun unter dem Druck, die Wähler mobil zu machen, besonders nach der unrühmlichen Absetzung Lugers, wie die APA berichtet.
Die bevorstehenden Wahlen sind nicht nur eine Chance für Prammer, sich zu beweisen, sondern auch eine Herausforderung, angesichts des schwelenden Skandals, der die SPÖ belastet. Dennoch zeigt sich Prammer selbstbewusst und bereit, Verantwortung zu übernehmen, um das vermisste Vertrauen wiederherzustellen. "Ich bin bekannt dafür, Verantwortung zu übernehmen, wenn es schwierig wird", äußerte er sich optimistisch über seine Ambitionen.
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