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In Österreich zeichnet sich eine besorgniserregende politische Wende ab: Die SPÖ warnt vor der drohenden Bildung einer Regierung unter FPÖ-Chef Herbert Kickl und der ÖVP, die als „Schreckenskoalition“ bezeichnet wird. SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler äußerte am Montag, dass diese Koalition den Sozialsystemen des Landes erheblichen Schaden zufügen könnte. „Unter Blau-Schwarz steht ein Kahlschlagprogramm ins Haus“, so Babler und fügte hinzu, dass insbesondere die Schwächsten unter Arbeitnehmern, Pensionisten und Familien leiden würden. Statt Bürgern und sozialen Ausgleichsmaßnahmen den Vorrang zu geben, würden die Interessen der Reichen und großen Konzerne gefördert, während bei Gesundheit und Bildung massive Einschnitte drohten, wie OTS.at berichtete.
Die Folgen der gescheiterten Regierungsverhandlungen zwischen der ÖVP, der SPÖ und den Neos sind enorm. Die Verhandlungen, die in den frühen Morgenstunden des Freitags abgebrochen wurden, sollten die erste Dreierkoalition in der Geschichte Österreichs formen, scheiterten jedoch an der Uneinigkeit der Parteien. Beate Meinl-Reisinger, die Chefin der Neos, zeigte sich am Freitagmorgen sichtlich erschöpft und resigniert. Zudem wuchs der Druck auf die Wahlverlierer von ÖVP und SPÖ, die nur als Kanzler und Vizekanzler ihre Posten sichern könnten. Wie Die Zeit berichtete, gab es vor allem Unklarheiten darüber, wofür diese Koalition eigentlich stehen sollte, was als Grund für ihr Scheitern angesehen wird. Es fehlte der zündende Funke, um eine kohärente, tragfähige Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Das Scheitern der Verhandlungen wird von vielen als alarmierend wahrgenommen. Einst war eine Formulierung wie „Bündnis der Vernunft“ gewählt worden, doch das Projekt wurde von der Realität schnell eingeholt und entblößte die Schwächen der ehemaligen Großkoalitionäre. Vor dem Hintergrund des klaren Sieges der FPÖ in den Nationalratswahlen, wird die politische Landschaft zunehmend unsicher und spiegelt die Fragilität der aktuellen Situation in Österreich wider.
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