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Im Belvedere 21 in Wien wird die umfassende Retrospektive des 88-jährigen Künstlers Hans Haacke eröffnet, die beinahe 25 Jahre nach seiner einzigen monografischen Ausstellung in Österreich realisiert wurde. Die Schau, die in Zusammenarbeit mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt entstand, bietet einen detaillierten Überblick über Haackes Œuvre und zeigt die Relevanz seiner Arbeiten in der heutigen Zeit. Wie die Kuratorin Luisa Ziaja betonte, ist Haacke ein Künstler, der „an die Macht des Faktischen glaubt“, was ihn für aktuelle Diskussionen umso bedeutender macht, so die Berichterstattung von der Kleine Zeitung.
Vielfältiges Werk und kritische Reflexionen
Die Ausstellung deckt Haackes Schaffen von frühen Fotografien bis hin zu aktuellen Installationen ab, einschließlich seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Nachwirkungen des Nationalsozialismus. Haackes Arbeiten warnen vor sozialpolitischen Missständen und thematisieren unter anderem Rassismus und Geschichtspolitik. Höhepunkte sind ikonische Werke wie „Nachrichten“ und der „Große Kondensationswürfel“, die mit physikalischen und biologischen Experimenten spielen und aufdecken, wie frei sich die Realität innerhalb gegebener Rahmenbedingungen entfaltet, berichtete das Belvedere.
Die Ausstellung dokumentiert zudem bedeutende österreichische Bezüge, zum Beispiel Haackes Reformulierung von faschistischer Symbolik in ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Das beeindruckende Werk „Geschenkter Gaul“ bringt das düstere Thema der Börsenkurse als Teil der lebendigen Kunst in den Fokus und macht deutlich, wie Haacke sich auch mit ökologischen Fragestellungen auseinandersetzt. „Haacke ist ein Pionier der zeitgenössischen Kunst“, so die Generaldirektorin Stella Rollig, womit die Retrospektive seine herausragenden Beiträge zur Kunstgeschichte würdigt.
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