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In Wien und Oberösterreich kämpfen Schulen mit alarmierenden Sprachdefiziten bei Erstklässlern, die das Lernen behindern. Laut einer Recherche von Krone haben 23,3 Prozent der Kinder in Oberösterreich Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und können dem Unterricht nicht voll folgen. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Wien, wo ein erschreckender Anteil von 44,6 Prozent der 18.722 Erstklässler – das sind 8.342 Kinder – nicht genügend Deutschkenntnisse besitzen, um dem Unterricht zu folgen, berichtet der Kurier.
Regionale Unterschiede und Bildungschallenges
In Oberösterreich zeigen sich regionale Unterschiede: Einige Bezirke weisen deutlich höhere Defizitquoten auf. In Wien-Margareten liegt die Quote der Erstklässler mit schlechten Deutschkenntnissen sogar bei erschreckenden 73,8 Prozent. Diese alarmierenden Zahlen sind nicht nur eine Momentaufnahme, sondern spiegeln strukturelle Probleme im Bildungssystem wider. Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr erklärte, dass der Anstieg der Kinder mit Sprachproblemen teilweise durch internationale Krisen wie den Syrien- und Ukraine-Konflikt bedingt sei. Dennoch ist der Großteil der betroffenen Kinder in Österreich geboren.
Die Opposition reagiert mit scharfer Kritik auf diese Entwicklungen. Dominik Nepp, der FPÖ-Chef, bezeichnet die Situation als "katastrophal" und fordert von der Stadtregierung, konkrete Lösungen zu präsentieren, darunter ein verpflichtendes Sprachscreening für Kinder im frühen Alter. Auch die ÖVP spricht von einem "Systemversagen" in der deutschen Sprachförderung und verlangt drastische Maßnahmen. Die Forderungen reichen von der Verbesserung der Qualität der Sprachförderung in den Kindergärten bis hin zur Einführung eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres.
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