
Der Stern von Bethlehem wird von dem Wiener Bibelwissenschaftler Markus Tiwald weniger als historisches Phänomen betrachtet, sondern vielmehr als tiefes Symbol für Orientierung und Hoffnung. Im Podcast "SONNTAGs-Jause" erklärte Tiwald, dass die biblische Erzählung nicht als naturwissenschaftliches Werk, sondern als theologisches von Bedeutung sei. Dies führt zu der Erkenntnis, dass die Frage nach der historischen Existenz des Sterns möglicherweise eine "willkürliche Verengung" darstellt. Die symbolische Bedeutung des Sterns liegt in der antiken Vorstellung, dass bei der Geburt bedeutender Persönlichkeiten ein neuer Stern aufgeht. "Wenn sich auf der Erde etwas verändert, muss auch in der himmlischen Kosmologie etwas neu sein", erläuterte der Theologe, was die tief verwurzelte Sternsymbolik rund um die Geburt Jesu untermauert.
Die Prophezeiung und die Sterndeuter
Tiwald verweist auch auf die Verbindung zu den Sterndeutern der Bibel, die dem "Stern Jesu" folgten. Diese Verbindung wird in den Schriften des Alten Testaments dargestellt, wo zum Beispiel im Buch Numeri von einem Stern als Vorläufer des kommenden Messias die Rede ist. Dies wird im Neuen Testament auf Jesus übertragen, welcher die Erfüllung dieser Prophezeiung darstellt. Ein weiteres zentrales Element des Gesprächs war die Erwähnung Bar Kochbas, dessen Name "Sohn des Sterns" bedeutet; ein Symbol, das zeige, wie tief die Sternsymbolik in der jüdischen Geschichte verwurzelt ist.
Darüber hinaus beleuchtete Tiwald, wie die Erzählungen rund um Abraham und die Sterndeuter dazu einladen, sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens zu begeben. Dies geschieht durch die Frage, welchen Sternen wir folgen und was in unserem Leben wesentlich ist. Die Erkenntnis, dass Oberflächliches, wie Lichtverschmutzung, den Blick auf das Wesentliche verdecken kann, unterstreicht die Notwendigkeit, der inneren Stimme zu folgen und die eigene Richtung zu finden. Laut den Überlieferungen wird dieser Stern nicht nur als Wegweiser, sondern auch als Inspiration zum Nachdenken über das eigene Leben und dessen Sinn betrachtet, so Tiwald, wie im Podcast von der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" berichtet wird.
Für weitere Informationen zu dieser tiefgehenden Betrachtung, verweist die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" auf die Episode des Podcasts, die diese Themen ausführlich behandelt.
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