Nicolas Stockhammer, der als einflussreichster Terrorexperte Österreichs gilt, geriet in eine schwierige Situation, nachdem er ein Interview mit dem sanktionierten Propagandasender des Kreml, RT Deutsch, gab, während Russland einen Angriffskrieg in der Ukraine führte. Obwohl Stockhammer behauptete, sich nicht über das Verbot im Klaren gewesen zu sein, sorgte sein Auftritt für Unmut im österreichischen Sicherheitsapparat, mit dem er zusammenarbeitet.
Der Terrorexperte, der als Senior Researcher am Europäischen Institut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention (EICTP) tätig ist, weist Verbindungen zu Sergej Shumilin auf, einem russischen Geschäftsmann, sowie zu dessen Sohn Wladimir Shumilin, der mit dem russischen Militärgeheimdienst GRU in Verbindung gebracht wird. Obwohl Stockhammer betont, keine Kenntnis von möglichen GRU-Kontakten zu haben, bleiben Fragen zu seiner Verbindung mit den Shumilins und seiner Rolle in der Slavpot-Privatstiftung offen.
Des Weiteren sorgt die Teilnahme von Alexander Surowiec, einem ehemaligen FPÖ-Mitarbeiter und selbsternannten „Investigativjournalisten“, am von Stockhammer geleiteten Masterlehrgang „Counter Extremism and Intelligence“ an der Donau-Uni Krems für Unruhe. Surowiec, der Verbindungen zu Egisto Ott hat, der wegen mutmaßlicher Russland-Spionage inhaftiert ist, sorgt für Besorgnis bei den Sicherheitsbehörden.
Die Neos-Sicherheitssprecherin Stephanie Krisper fordert eine rasche Aufklärung der Angelegenheit und fragt, wie es dazu kommen konnte, dass Personen mit potenziell fragwürdigen Verbindungen zu russischen Interessen Zugang zu sensiblen Sicherheitsbereichen haben. Die ÖVP wird für die Überwachung der Sicherheit Österreichs in Frage gestellt, da solche Vorfälle das Vertrauen in die Partei und den Verfassungsschutz erschüttern.