Der Brenner-Streit zwischen Italien und Österreich erreicht neue Höhepunkte, nachdem die EU Italien in vielen Belangen unterstützt hat. Maßnahmen wie Nachtfahrverbote und Winterfahrverbote werden von der EU als Einschränkung des freien Warenverkehrs angesehen, was zu Spannungen mit Österreich führt. Italien plant eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof, während Bayern und Italien die positive Einschätzung der EU begrüßen. Trotz des Jubels in Rom sorgt sich Südtirol um die möglichen negativen Auswirkungen eines solchen Urteils.
Die Gemeinden entlang der Brennerachse befürchten eine Zunahme des Verkehrs und damit verbunden eine Verschlechterung der Lebensqualität. Der Bürgermeister von Sterzing, Peter Volgger, bezeichnet die derzeitige Situation schon als belastend und warnt vor einem möglichen Kollaps, sollten bestimmte Anti-Maßnahmen wie das Tiroler LKW-Nachtfahrverbot und das Dosiersystem bei Kufstein aufgehoben werden. Trotz dieser Bedenken glaubt Volgger nicht an ein vollständiges Verbot dieser Maßnahmen, sondern eher an eine mögliche Anpassung durch die Klage.
Auch der Bürgermeister von Brenner, Martin Alber, hofft darauf, dass der Europäische Gerichtshof nicht alle Maßnahmen Österreichs verbietet. Dennoch erkennt er die Möglichkeit von Änderungen im bestehenden System aufgrund der anstehenden Klage. Neben den Beschränkungen aus Österreich wird auch eine Brücke als potenzieller Engpass auf der Brenner-Autobahn diskutiert. Die Sorge vor einem Verkehrskollaps und weiteren Einschränkungen in der Region bleibt bestehen.