Das Elternhaus spielt in Österreich weiterhin eine entscheidende Rolle beim Bildungsweg der Kinder. Aktuelle Daten von Statistik Austria verdeutlichen, dass Kinder von Eltern mit höherem Einkommen und Bildungsabschluss bessere Chancen haben, ein höheres Bildungsniveau zu erreichen. Die Vererbung von Bildung wurde auch in der jüngsten Studie "Bildung in Zahlen" der Statistik Austria bestätigt, welche für das Jahr 2023 veröffentlicht wurde. Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien haben ein höheres Risiko, den Abschluss in der Sekundarstufe 2 nicht zu erreichen.
Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die Unterschiede: Ein Schüler mit niedriger Unterstützung und Hauptschulabschluss hat eine Erfolgsquote von 73 Prozent, das Gymnasium mit Matura abzuschließen. Im Gegensatz dazu beträgt die Erfolgsquote für Schüler mit hoher Unterstützung 88 Prozent. Kinder von Eltern mit maximal einem Pflichtschulabschluss erreichen zu 36 Prozent erneut höchstens einen Pflichtschulabschluss.
Trotz zunehmender Hochschulabschlüsse in Österreich in den letzten Jahren ist der Einfluss des Elternhauses auf den Bildungserfolg nach wie vor stark spürbar. Die Lehre bleibt die am häufigsten abgeschlossene Ausbildung, gefolgt von mittleren oder höheren Schulabschlüssen. Bildungsmobilität zwischen den Generationen ist schwach ausgeprägt. Ein höherer Bildungsabschluss wirkt sich positiv auf die Erwerbsbeteiligung aus, wobei Personen mit Hochschulabschluss eine niedrigere Arbeitslosenquote haben. Der Jobeinstieg nach einer Lehre erfolgt am schnellsten im Vergleich zu anderen Bildungswegen.
Diese Daten verdeutlichen die Strukturen der Bildungsvererbung in Österreich und zeigen die Weichenstellung für die Bildungslaufbahn, die bereits früh im Leben erfolgt. Um die Bildungschancen für alle zu verbessern, ist es entscheidend, Maßnahmen zu ergreifen, die soziale Ungleichheiten im Bildungssystem abbauen und eine gerechtere Chancenverteilung ermöglichen.
