Was Daten über die Arbeit des Parlaments verraten
Das Parlament hat derzeit 19 Datensätze zur Verfügung gestellt, die von der Universität Wien genutzt wurden, um verschiedene Aspekte der parlamentarischen Arbeit zu untersuchen. Laurenz Ennser-Jedenastik und Daniel Bliem haben beispielsweise die Verteilung der Ausschussarbeit näher betrachtet. Dabei fanden sie heraus, dass die Mehrheit der Abgeordneten mehrere Ausschüsse belegt, wobei es thematische Überlappungen gibt. Der Finanz- und Budgetausschuss etwa weist zu 75% dieselben Mitglieder auf.
Des Weiteren wurde untersucht, wie Gesetzesinitiativen zustande kommen. Früher stammten die meisten Gesetzesbeschlüsse aus Regierungsvorlagen, doch seit 2019 werden vermehrt unabhängige Anträge eingereicht. Dies geht aus einem Showcase hervor, der im Rahmen der Kooperation mit der Universität Wien erstellt wurde.
In Bezug auf die Kontrollfunktion des Nationalrats wurde festgestellt, dass schriftliche Anfragen vor allem von der Opposition genutzt werden. Die FPÖ hat in der Vergangenheit die meisten schriftlichen Anfragen gestellt.
Ein weiterer Showcase beschäftigte sich mit den Themen, zu denen weibliche und männliche Abgeordnete schriftliche Anfragen stellen. Dabei stellte sich heraus, dass weibliche Abgeordnete häufiger Fragen zu Frauen, Familien und Generationen stellen, während männliche Abgeordnete sich vermehrt mit den Themen Landesverteidigung, Verkehr und Infrastruktur sowie Budget und Finanzen befassen.
Die Daten des Parlaments sind öffentlich zugänglich und können auf der Website des Parlaments abgerufen werden. Neben Gesetzesanträgen und Ausschussberichten gibt es auch Informationen zu den einzelnen Parlamentarier:innen. Weitere Informationen zur Verwendung der Daten finden sich auf der Website.
Die Kooperation mit der Universität Wien ermöglicht es uns, einen tieferen Einblick in die Arbeit des Parlaments zu erhalten und Trends sowie Muster zu erkennen. Dies trägt zur Transparenz und demokratischen Kontrolle bei.
Quelle: Parlament